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International Pegida-Ableger zieht in Leipzig nicht wirklich

Nach der Absage ihres Grossaufmarsches vergangenen Montag in Dresden versuchte Pegida am Mittwochabend eine umso grössere Demonstration in Leipzig aufzuziehen. Dies gelang nicht. Die Gegendemonstration war wesentlich grösser. Vor allem aber verlor Pegida gleichzeitig seinen Kopf.

Pegida Leipzig brachte es immerhin auf deutlich über 10'000 Demonstrierende. Ungefähr das doppelt so viele, über 20'000 Menschen, demonstrierten gegen Pegida und gegen den Ausländerhass. Am Schluss der Aufmärsche kam es trotz der Anwesenheit von 4000 Polizisten zu Ausschreitungen.

Pegida Leipzig gilt als deutlich radikalere Gruppe als ihr Pendant in Dresden. Bisher waren in Leipzig bei Pegida-Demonstrationen vor allem Neonazis und Hooligans in Erscheinung getreten. Die hatten gehofft, aus der Wut über die Absage der Demonstration am Montag in Dresden Kapital schlagen zu können und rechneten mit 40'000 bis 60'000 Teilnehmern. Dazu ist es klar nicht gekommen.

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Tauziehen zwischen Pegida und Legida
aus HeuteMorgen vom 22.01.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 2 Sekunden.

Köpferollen im Vorstand

Während in Leipzig demonstriert wurde, musste in Dresden der führende Kopf der Organisation abtreten. Lutz Bachmann trat aus dem Pegidavorstand zurück, nachdem bekannt wurde, dass er Asylsuchende als «Dreckspack» und «Viehzeug» bezeichnet hatte. Bachmann hatte zuvor immer behauptet, er habe nichts gegen Ausländer, er plädiere nur für eine vernünftige Einwanderungspolitik. Mit dem Bekanntwerden seiner Facebookeinträge bestätigte sich die These, wonach dieser Initiant von Pegida nicht nur Kontakte zu Rechtsradikalen gepflegt hat, sondern offensichtlich auch deren Sprache und Gedankengut teilt.

Legida will nicht unterschreiben

Der Rest des Pegidavorstandes bemüht sich nun um Schadensbegrenzung. Pegida Dresden überlegt jetzt gerichtlich gegen Pegida Leipzig vorzugehen, weil die dortige Gruppierung zwar mit «Legida» den Namen übernommen hat, sich aber weigert, das Programm von Pegida zu unterschreiben. Den Leipzigern ist dieses Manifest gegen die angebliche «Islamisierung des Abendlandes» zu wenig radikal.

All dies geschah am Tag, an dem die Bundesregierung die neuesten Einwanderungszahlen auf den Tisch gelegt hat. Fazit: es kamen mehr als im Vorjahr, aber längst nicht so viele wie Deutschland braucht, um sein Defizit an Fachkräften wettzumachen. Und die allermeisten kommen nicht aus dem muslimischen Morgenland, sondern aus dem christlichen Polen, Rumänien und Italien. Ein Kommentator meinte angesichts dieser Zahlen, Deutschland drohe – wenn überhaupt etwas – dann eine Christianisierung.

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