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International UNO alarmiert: Jugendarbeitslosigkeit steigt weltweit

Die Jugendarbeitslosigkeit auf der Welt wird dieses Jahr ansteigen. Die Internationale Arbeitsorganisation erwartet, dass die Zahl der arbeitslosen 15- bis 24-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Million auf 71 Millionen steigen wird.

Die Arbeitslosenquote könnte laut den Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) 2016 im Vergleich zum Vorjahr von 12,9 Prozent auf 13,1 Prozent steigen – ein fast so hoher Wert wie 2013, als die Quote infolge der Euro-Schuldenkrise ein 20-Jahres-Hoch erreicht hatte.

Überdurchschnittlich viele Arbeitslose in Nordafrika

Besonders besorgniserregend ist laut der UNO-Organisation die Situation in den arabischen Staaten und Nordafrika, wo die Jugendarbeitslosigkeit rund 30 Prozent betrage.

Junge Indonesier und Indonesierinnen füllen an Computern Bewerbungen aus.
Legende: Wegen schlechten Arbeitsperspektiven wollen der ILO zufolge immer mehr junge Menschen aus armen Ländern auswandern. Reuters

Wegen der schlechteren Arbeitsmarktlage wollen laut der UNO-Sonderorganisation auch immer mehr junge Menschen aus armen Ländern in reichere Länder auswandern.

So etwa 28 Prozent aller jungen Menschen in arabischen Ländern; 2009 waren es erst 21 Prozent gewesen. In Nordafrika sei die Bereitschaft, im Ausland arbeit zu suchen, mit 35 Prozent schon seit Jahren konstant hoch.

Begrenzte Mobilität nach Europa

In afrikanischen Ländern südlich der Sahara, in Osteuropa, Lateinamerika und der Karibik wollen prozentual sogar noch etwas mehr Junge ins Ausland. Die ILO beklagt, dass junge Menschen in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern selbst dann unterhalb der UN-Armutsgrenze leben, wenn sie Jobs haben. In diesen Ländern müssten 156 Millionen arbeitende junge Menschen mit weniger als 3.10 Dollar am Tag auskommen.

Audio
ILO rechnet mit 71 Millionen arbeitslosen Jugendlichen
aus SRF 4 News aktuell vom 25.08.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 24 Sekunden.

Dass der grössere Migrationsdruck in armen Ländern zu wesentlich mehr Einwanderern in den reichen europäischen Ländern führen würde, glauben Experten aber nicht. «Nicht alle, die wollen, können wirklich auswandern», sagt Migrations- und Arbeitsmarktexperte Herbert Brücker vom deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). «Für Flüchtlinge sind die EU-Grenzen mit der Schliessung der Balkanroute und dem Türkei-Abkommen zunehmend dicht.»

In Europa «Zeichen der Normalisierug»

Länder wie die Schweiz oder Deutschland haben derzeit die niedrigste Jugendarbeitslosenquote der EU. Ein Hauptgrund ist laut Experten das duale Bildungssystem, das vielen den Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben erleichtert.

Aber auch insgesamt sieht die ILO bei der Jugendarbeitslosigkeit in Europa nach den Krisenjahren wieder «Zeichen der Normalisierung» – besonders, weil Spanien, Italien und Portugal ihre Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen bis 2017 «erheblich» senken könnten. Dann sollen noch 4,2 Millionen junge Menschen in der EU arbeitslos sein.

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