Eine Anti-WM-Demo in der brasilianischen Hauptstadt Brasília endete in Tumulten und sorgte für den Abbruch der Ausstellung des WM-Pokals.
WM-Pokal-Präsentation abgebrochen
Polizeieinheiten stoppten den Protestzug kurz vor Erreichen des Nationalstadions mit Tränengas und Knallbomben. Gruppen einer Obdachlosen-Bewegung sowie indianischer Ureinwohner hatten sich dem Kundgebungs-Marsch angeschlossen. Den geschätzt 2000 Demonstranten standen rund 900 Polizisten gegenüber. Aus der Menge flogen Steine.
Die Indianer versuchten, mit abgeschossenen Pfeilen die Polizeipferde zu erschrecken und damit Absperrungen aufzulösen. Dabei wurde auch ein Polizist verletzt. Die Präsentation des WM-Pokals wurde nach Ausbruch der Unruhen abgebrochen.
Neue Streiks der Busfahrer
Die WM-Finalstadt Rio de Janeiro steht knapp zwei Wochen vor Eröffnung des Turniers vor einem neuen Streik der Busfahrer. Der 24-stündige Ausstand sollte noch in der Nacht zum Mittwoch beginnen.
Die Busfahrer lehnen eine Vereinbarung ihrer Gewerkschaft mit den Busunternehmen über eine Lohnanhebung von zehn Prozent als zu niedrig ab. Seit Anfang des Monats kam es in der Stadt am Zuckerhut schon zweimal zu Arbeitsniederlegungen der Fahrer und Kassierer. Die Folge war jeweils ein Verkehrschaos.
Ähnliche Situationen gab es diesen Monat in São Paulo. Auch in der WM-Stadt Salvador war am Dienstag wegen eines Streiks kein Bus auf der Strasse. Eine Million Passagiere sollen betroffen gewesen sein. Die streikenden Busfahrer lehnen eine zuvor getroffene Vereinbarung über eine Lohnanhebung von neun Prozent ab.
Notstand wegen Hochwasser
Brasiliens viel diskutierter WM-Spielort Manaus hat wegen Hochwassers in einzelnen Stadtteilen den Ausnahmezustand verhängt.
Der Rio Negro habe im Amazonas-Gebiet mit einem Pegelstand von 29,13 m den Höchstwert des Jahres erreicht und liege damit 19 Zentimeter über der festgelegten Alarmmarke für Überschwemmungen, teilten die Behörden mit.
Die 180 Tage geltende Notverordnung trat am Dienstag in Kraft. Die Stadt installierte schon vor längerem erhöhte Fussgängerwege aus Metall, damit die Anwohner ungehindert zu Einkaufszentren gehen können.
In Manaus trägt auch die Schweizer Nationalmannschaft eines ihrer Gruppenspiele aus und zwar jenes gegen Honduras am 25. Juni.