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Raumplanungsgesetz Drohen bei weniger Bauland höhere Preise?

«Horror-Mieten auf engstem Raum»: Mit diesem Slogan bekämpfen die Gegner das Raumplanungsgesetz. Tatsächlich sollen mit dem neuen Gesetz zu grosse Bauzonen verkleinert werden. Doch: Steigen die Boden- und Mietpreise dann wirklich an?

Bauprofile und Einfamilienhäuser in Flaach (ZH)
Legende: Die Zersiedelung der Schweiz soll gestoppt werden, das ist das Ziel der Revision. Keystone

Das Raumplanungsgesetz soll revidiert werden, das hat das Parlament beschlossen. Kommt es an der Urne durch, würden auch zu grosse Bauzonen verkleinert.

Das sei eine künstliche Verknappung von Bauland, sagt dazu Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Gewerbeverbandes. Die Bodenpreise würden massiv ansteigen. «In letzter Konsequenz müssen die Mieterinnen und Mieter mit horrenden Mieten rechnen, ihre Kosten werden explodieren.»

Die Gegner der Revision des Raumplanungsgesetzes prophezeien also negative finanzielle Auswirkungen für alle. Für die Befürworter ist das pure Angstmacherei. Doch was sagen die Immobilienspezialisten?

Experten glauben nicht an Preisexplosionen

In den städtischen Gebieten, wo Bauland schon heute knapp wird, habe das Gesetz sicher keine negativen Auswirkungen auf die Bodenpreise, sagt Patrick Schnorf von der Firma Wüest und Partner. Aber auch für das Wallis, den Jurabogen oder Graubünden gibt er Entwarnung. In Regionen, in denen das Baulandangebot bereits sehr hoch sei und dann auf einen durchschnittlichen Wert zurückgefahren werde, werde es keine Preissprünge geben.

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Was heisst das neue Raumplanungsgesetz für die Bodenpreise? (Christian von Burg)
02:30 min
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Sollte es dennoch zu steigenden Preisen kommen, wären laut Schnorf Gebäude mit grossem Flächenverbrauch am ehesten betroffen. Konkret wären das Gewerbebauten oder Einfamilienhäuser, nicht aber Mehrfamilienhäuser oder gar Mietwohnungen.

Weil das neue Gesetz aber auch Massnahmen zur besseren Nutzung des bestehenden Baulandes vorsieht, ergibt sich aus den Berechnungen der Immobilienspezialisten unter dem Strich kein Trend.

Nutzen bestimmt den Preis

Der zweite wichtige Punkt der Vorlage: Die sogenannte Mehrwertabschöpfung. Wird aus Bauernland Bauland, soll künftig mindestens ein Fünftel der teils massiven Wertsteigerung an die Allgemeinheit fliessen.

Wirkt sich das auf die Bodenpreise aus? Daniel Müller-Jentsch, Ökonom bei der wirtschaftsnahen Denkfabrik Avenir Suisse, geht nicht davon aus. Man habe das ökonomisch analysiert und mit Immobilienexperten besprochen. «Wir gehen davon aus, dass es keinen nennenswerten Effekt auf den Bodenmarkt hat.» Der Preis, den ein Käufer bereit ist zu bezahlen, hänge davon ab, wie viel Nutzen es ihm bringt. Darauf habe die neue Abgabe keinen Einfluss.

Das Verdikt der Spezialisten ist klar: Die Bodenpreise dürften zwar weiter steigen – vor allem in den städtischen Zentren. Aber die Revision des Raumplanungsgesetzes spielt dabei kaum eine Rolle.

(luek)

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