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Veloförderung auf dem Prüfstand
Aus HeuteMorgen vom 09.08.2018.
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Verkehrsspitzen brechen Was braucht es, damit Autofahrer das Velo nehmen?

Pendler steigen aufs Velo um, wenn attraktive Velowege zur Verfügung stehen. Aber das reiche nicht, sagt ein Experte.

Bundesrat und Parlament sind überzeugt: Gibt es gute Velowege, so lassen Pendlerinnen und Pendler das Auto vermehrt stehen und nehmen das Velo. Mit dem Bundesbeschluss, der am 23. September zur Abstimmung kommt, wollen sie deshalb Velowege fördern.

Volksabstimmung am 23. September

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Legende: Keystone

Am 23. September kommt der Bundesbeschluss vor das Schweizer Stimmvolk, der Velo-, Fuss- und Wanderwege in der Bundesverfassung verankern will. Es ist ein Gegenvorschlag zur inzwischen zurückgezogenen Velo-Initiative. Der Passus stärke das Velowegnetz und bringe mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, sagen die Befürworter. Die Gegner finden, eine Förderung durch den Bund sei unnötig.

Eine erfolgreiche Veloförderung betreibt die Stadt Bern schon heute. Hier ist der Veloverkehr in den letzten Jahren um mehr als ein Drittel gewachsen. Für den Verkehrsspezialisten Timo Ohnmacht von der Hochschule Luzern ist Bern ein Paradebeispiel. «Bern bestätigt den Aufwärtstrend bei Velofahrenden in den Schweizer Städten.» Zusammen mit Winterthur und Basel sei Bern die Stadt mit den aktivsten Velofahrern.

Nicht längere Velostrecken

Dennoch sind die Distanzen, die mit dem Velo zurückgelegt werden, in den letzten 20 Jahren kaum länger geworden, wie ein Blick auf die Schweizer Verkehrsdaten zeigt. Vor allem in den Städten nutzen aber mehr Personen das Velo als Verkehrsmittel.

Um die Verkehrsspitzen wirklich zu brechen, benötigt es eine Vielzahl an Massnahmen.
Autor: Timo Ohnmacht Professor für Verkehrspolitik

Die Velos und E-Bikes hätten ein grosses Potenzial, die sogenannten Verkehrsspitzen zu brechen, finden Bundesrat und Parlament. Jeder Fünfte könnte vom Auto oder von den öffentlichen Verkehrsmitteln aufs Velo umsteigen. Das würden Zahlen aus den velofreundlichen Niederlanden zeigen.

Verkehrsspitzen brechen

Ohnmacht lässt sich hingegen nicht auf eine Prognose ein: «Um die Verkehrsspitzen wirklich zu brechen, benötigt es eine Vielzahl an Massnahmen.» Da gebe es Teleheimarbeit, Mobility Pricing oder die Veränderung von gesellschaftlichen Zeitvorgaben. Auch velofördernde Massnahmen seien Teil des Pakets.

In der Botschaft zum Bundesbeschluss für Velowege, über den im September abgestimmt wird, schreibt der Bundesrat, 80 Prozent aller Bus- und Tramfahrten seien unter fünf Kilometer lang, und bei den Autofahrten seien es 50 Prozent. Das seien Strecken, die gut mit dem Velo zurückgelegt werden könnten.

Potenzial ist da

Für Ohnmacht hinkt aber das Argument der kurzen Autofahrten. Es handle sich um sogenannte Wege-Ketten: «Man fährt zur Arbeit, danach holt man die Kinder von der Schule ab, und dann geht man noch einkaufen.» Zusammengezählt seien die einzelnen Wege deutlich länger als fünf Kilometer – und somit nur bedingt mit dem Velo zu machen.

Hinzu kommt, dass bei Regen oder Schneefall jeder Dritte das Velo im Trockenen stehen lässt. Wenn man diese Vorbehalte berücksichtigt, ist das Potenzial für die Velos und E-Bikes in den Städten vorhanden.

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