Die Einspracheflut nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative zeigt laut Baumeisterverband (SBV) starke Wirkung: In den Tourismuskantonen Graubünden, Wallis und Tessin war der Wohnungsbau im vergangenen Jahr deutlich rückläufig.
«Die Aufträge kommen bei den Baufirmen nicht an», sagt Silvan Müggler, Leiter Wirtschaftspolitik beim SBV, zu SRF. Wie sich dies weiter entwickle, sei noch unklar. Die Initianten des Volksbegehrens hätten seit dessen Annahme durch das Schweizer Stimmvolk am 11. März 2012 rund 2000 Einsprachen gegen Bauprojekte in Tourismusgebieten eingereicht. In Graubünden schlug sich dies in einem Rückgang der Bauaufträge um 21 Prozent nieder, im Wallis um 15 Prozent und im Tessin um 24 Prozent.
Im Berner Oberland allerdings nahm der Wohnungsbau 2012 um 17 Prozent zu. Müggler relativiert diese Zahl jedoch etwas: «Wir können uns dies nicht erklären. Man muss aber auch sehen, dass es sich auch im Berner Oberland um keinen Boom handelt.»
Verlust von Arbeitsplätzen
Der Schweizerische Baumeisterverband sieht sich derweil durch die neue Studie des Seco in seinen Befürchtungen über den massiven wirtschaftlichen Schaden der Zweitwohnungsinitiative bestätigt. Demnach werden bis 2015 im Alpenraum allein im Baugewerbe etwa 4800 Stellen wegfallen. Insgesamt dürften es 8600 sein.
Dies gelte dann, wenn sich das Ausführungsgesetz an die geltende Verordnung anlehne. Im Szenario «Extrem», das mehr oder weniger einem totalen Baustopp für Zweitwohnungen entspricht, würden bis 2015 gar 7000 Stellen in der Bauwirtschaft und 13'000 insgesamt wegfallen.