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Schweiz Beat Hensler: Ein Polizeikommandant aus der Verwaltung

Der jetzt geschasste Polizeichef galt einst als Hoffnungsträger. Nun stolperte er über diverse Vorkommnisse im Korps.

Der 55-jährige Beat Hensler war vor über zehn Jahren als Quereinsteiger Kommandant der Luzerner Kantonspolizei geworden. Obwohl Jurist, schätzte er Verfehlungen im Korps falsch ein und sanktionierte diese zu wenig.

Hensler besitzt ein Anwaltspatent und war 1987 in den Luzerner Staatsdienst eingetreten. 1995 wurde er Sekretär des Justizdepartements. Dort war er etwa für die Staatsanwaltschaft, die Untersuchungsbehörden und den Strafvollzug zuständig.

Keine Karriere in der Politik

Hensler wurde 2002 als Externer vom Regierungsrat zum Kommandanten der Kantonspolizei gewählt. Ihm oblag es, Ruhe in das Korps zu bringen, denn sein Vorgänger war wegen Konflikten in der Führung abrupt abgetreten.

Ein zweiter Quereinstieg, der in die Politik, blieb ihm ein Jahrzehnt später versagt, weil die CVP ihn nicht für den Regierungsrat nominierte.

Hensler war im persönlichen Umgang umgänglich und wirkte auch in Uniform mehr als Mann der Verwaltung denn als hart zupackender Polizist. Trotzdem erwarb er sich auch den Ruf als Kommandant, der hart vorgehen kann.

Polizeikommandant der Euro 08

Hensler stand 2006 bis 2009 der Konferenz der Schweizer Polizeikommandanten vor. 2006 leitete er ein interkantonales Grossaufgebot, das die Bundesfeier auf dem Rütli vor Störenfrieden schützen musste.

An der Europameisterschaft 2008 amtete er als Sicherheitschef. 2007 liess Hensler am Tag bevor in Luzern die Gruppenspiele für die Euro08 ausgelost wurden, eine unbewilligte, aber friedliche Kundgebung auflösen. 245 Demonstranten wurden in ein Hilfsgefängnis gesteckt.

Sondereinheit im Fokus

2005 verhafteten Luzerner Polizisten der Zentralschweizer Sondereinheit Luchs im Kanton Schwyz in einer spektakulären Aktion zwei Unschuldige und verletzten diese. Ein Video, das die Verhaftung zeigte, wurde – offiziell wegen eines Missgeschicks – von der Polizei teilweise überspielt.

Die Affäre endete zwar diesen Herbst definitiv mit Freisprüchen, belastete den Ruf der Polizei aber. Einer der freigesprochenen Luzerner Luchse ist auch in einer der Fälle verwickelt, die Hensler zum Abgang zwangen.

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