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Bedrohung seit Kriegsausbruch Studie: Schweizer Bevölkerung fühlt sich wieder sicherer

  • Knapp vier Monate nach der russischen Invasion in die Ukraine fühlt sich die Bevölkerung in der Schweiz etwas weniger bedroht als noch bei Kriegsausbruch.
  • Das zeigt eine Umfrage des Schweizer Forschungsinstituts Link.
  • Eine Mehrheit der Befragten ist weiterhin bereit, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland mitzutragen und würde sogar weiterführende Massnahmen unterstützen.
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Aus dem Archiv: Private bewaffnen sich
Aus Tagesschau vom 21.04.2022.
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Die Besorgnis über eine weitere Eskalation des Ukraine-Krieges bleibt hoch: Dies zeigt die Umfrage, die Link unter 2422 Personen durchgeführt hat. Eine grosse Mehrheit der Befragten äussert die Sorge, dass Russland Chemiewaffen oder Atomwaffen einsetzen könnte.

Etwa zwei von drei Befragten fürchten, der Konflikt könnte zu einem dritten Weltkrieg führen. Und fast jede zweite Person zeigt sich besorgt von einer Ausweitung des Konfliktes zu einem grösseren Krieg, von dem auch die Schweiz betroffen sein könnte.

Befragung im März und im Juni

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Bei der Untersuchung von Link handelt es sich um eine Online-Befragung in zwei Schritten: Vom 17. bis 21. März 2022 sowie vom 3. bis 10. Juni 2022 hat das Forschungsinstitut 1206 respektive 1216 Personen befragt.

Es handelt sich dabei um in der Schweiz wohnhafte Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren, die repräsentativ für die dortige Wohnbevölkerung sind, mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken das Internet nutzen und den Fragebogen in den Landessprachen ausfüllen können.

Dass die Besorgnis trotz dieser hohen Zahlen im Vergleich zu einer ersten Umfrage Mitte März teilweise deutlich zurückgegangen ist, lässt laut Link auf einen gewissen Gewöhnungseffekt schliessen. Konfrontiert mit täglichen Schreckensbildern vom Krieg sei den Befragten die Bedrohung zwar weiterhin bewusst, sie mache ihnen aber weniger Angst.

Klares Nein zu militärischen Massnahmen

Zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) stimmten in der Juni-Befragung der Aussage zu, dass sich die Schweiz klar zur Ukraine bekennen und die Sanktionen der EU gegen Russland vollumfänglich umsetzen sollte.

Gleichzeitig werde die Neutralität an sich von der Bevölkerung weiterhin sehr geschätzt, schreibt das Forschungsinstitut. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Schweiz gegenüber Russland und der Ukraine neutral verhalten sollte. Eine grosse Mehrheit von 78 Prozent findet ferner, die Schweiz sollte in diesem Konflikt eine Vermittlerrolle einnehmen. Militärische Massnahmen werden klar abgelehnt.

Auch eine Nato-Mitgliedschaft lehnt die Hälfte der Befragten ab. Diese Ablehnung sei zwar seit März – kurz nach dem russischen Angriff am 24. Februar – gesunken, sei jedoch noch immer mehr als doppelt so hoch wie die Zustimmung zu einem Nato-Beitritt der Schweiz (23 Prozent). Eine engere Kooperation der Schweiz mit der Nato findet dagegen mit 55 Prozent bei den Befragten breite Zustimmung.

Politischer Graben bei der Frage nach der Neutralität

Während es bezüglich der Unterstützung von Sanktionen und der Frage nach einer Vermittlerrolle für die Schweiz eine überparteiliche Mehrheit gibt, hat sich der politische Graben in Bezug auf grundsätzliche Fragen der Neutralität in der vergangenen drei Monaten vergrössert: Während Befragte des rechten Spektrums und aus der Mitte mehrheitlich die Neutralität gegenüber Russland und der Ukraine bewahren wollen, fand dies keine Mehrheit unter den politisch eher Linksorientierten.

Die Gruppe der Befürworter der Neutralität nahm dabei seit März rechts und in der Mitte zu. Zudem findet sich rechts nun knapp keine Mehrheit mehr, die Sanktionen der EU vollumfänglich zu unterstützen. Bezüglich der Nato zeigt sich laut Link ein ähnliches Bild: Personen, die sich eher dem rechten politischen Spektrum zuordnen, lehnen einen Nato-Beitritt eher ab als Personen des linken Spektrums.

SRF 4 News, 23.06.2022, 07:00 Uhr;

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