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Coronazahlen unter 500 bis Neujahr: «Charmante Idee, aber...»
Aus News Plus vom 13.11.2020.
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Coronavirus in der Schweiz Keine Übersterblichkeit bei unter 65-Jährigen wegen Covid-19

Es ist eine Frage, die im Zusammenhang mit Corona immer wieder aufkommt: Sterben dieses Jahr mehr Menschen in der Schweiz als üblich – gibt es also eine Übersterblichkeit wegen der Pandemie? Eine solche lässt sich zumindest in der Altersgruppe jünger als 65 Jahre bisher nicht feststellen. Dort bewege sich die Übersterblichkeit aktuell in einer Schwankung, die auch in anderen Jahren auftritt, sagt SRF-Wissenschaftsredaktorin Cathrin Caprez.

Keine Grippe- oder Hitzewelle

Wäre Corona aber nicht gewesen, wäre 2020 sehr wahrscheinlich ein Jahr geworden, in dem weniger Menschen gestorben wären als im Durchschnitt der Jahre zuvor. Das liege zum einen daran, dass es in der Schweiz im Frühjahr keine Grippewelle gab, erklärt Caprez. Zum andern erlebte die Schweiz im Sommer keine Hitzewelle. Ohne Corona-Pandemie wäre es also ein günstiges Jahr gewesen für ältere, gebrechliche Menschen.

Zwar wurden auch Massnahmen ergriffen, um die Risikogruppen vor dem Coronavirus zu schützen. Aber: «Trotzdem starben dieses Jahr von Januar bis Ende Oktober bei den über 65-Jährigen etwa 600 bis 700 Menschen mehr als im langjährigen Durchschnitt», so Caprez. Dabei sind die Todesfälle, die die zweite Corona-Welle in den nächsten Wochen und Monaten noch fordern wird, noch nicht mit einberechnet.

Wo sterben die Menschen?

Seit Mitte Mai versucht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu erheben, wo die Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sterben. «Allerdings ist die Datenlage bis jetzt ziemlich schwach», so die Wissenschaftsjournalistin. Von den dokumentierten Fällen verstarb knapp ein Viertel im Spital und ein Fünftel in Alters- oder Pflegeheimen. «Aber von mehr als der Hälfte fehlen die Angaben – zumindest bis jetzt», präzisiert Caprez.

Denn das Bundesamt für Statistik (BFS) erhebt für jedes Jahr Daten über die Todesfälle in der Schweiz. Gemäss Angaben des BfS wird Auswertung für das Jahr 2020 aber frühestens 2021 vorliegen – vielleicht sogar noch später. Dafür werden detaillierte Informationen von Zivilstandsämtern, Arztpraxen und Spitälern zusammengeführt und ausgewertet. Für genauere Angaben darüber, wo wie viele Menschen mit oder an Covid-19 gestorben sind, braucht man also noch etwas Geduld.

SRF 4 News, 13.11.2020, 16.16 Uhr;

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