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Keine Qual der Wahl bei der CVP
Aus Tagesschau vom 15.02.2016.
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Schweiz CVP-Kandidat Pfister hätte «mehr Wettbewerb begrüsst»

Jetzt ist es offiziell: Für das höchste Amt in der CVP gibt es nur einen Bewerber – den Zuger Nationalrat Gerhard Pfister. Umkämpfter sind die restlichen Plätze im Präsidium der Partei.

Der Zuger Nationalrat Gerhard Pfister dürfte neuer CVP-Präsident werden. Er ist der einzige Bewerber für die Nachfolge des abtretenden Präsidenten Christophe Darbellay, wie die Findungskommission der Partei mitteilte. Demnach gingen bis Sonntag um Mitternacht – der Meldefrist für mögliche Interessenten – keine weiteren Bewerbungen ein.

«Es spricht für Pfister, dass keine Gegenkandidatur eingereicht wurde», sagte der Präsident der Findungskommission, der Luzerner Ständerat Konrad Graber. Er sprach von einer guten Ausgangslage für Pfister. Graber räumte ein, noch am Sonntag ein letztes Gespräch mit einem weiteren Interessenten geführt zu haben – mit wem, wollte er nicht sagen.

Pfister wünscht sich schärferes Profil

«Ich hätte mir mehr Wettbewerb gewünscht», sagte Pfister selbst. Sollte er gewählt werden, will er seine Partei wieder auf die Siegesstrasse führen. «Inhaltlich stimmt der Kurs», sagte er. Er wünsche sich aber ein schärferes Profil. Die CVP müsse besser kommunizieren und bei wichtigen Themen eigenständige Antworten finden.

Zunächst aber muss sich Pfister noch mit den Kritikern in den eigenen Reihen auseinandersetzen. «Es wird eine Aufgabe für mich sein, bis zur Wahl die skeptischen Stimmen zu überzeugen, dass ich in der Lage bin, den Rollenwechsel glaubwürdig zu vollziehen.»

Pfister gehört zum rechten Flügel

Der 53-jährige Pfister gehört dem Nationalrat seit 2003 an und wird dem rechten Flügel der Partei zugerechnet. Das passt nicht allen in der CVP. Der Walliser Nationalrat Yannick Buttet gab jüngst seine Kandidatur für das Vizepräsidium bekannt. Er sieht sich explizit als Gegengewicht zu Pfister.

Der Walliser Buttet dürfte als Vizepräsident auf den Freiburger Dominique de Buman folgen, der nicht mehr zur Wiederwahl antritt. Die zweite Vizepräsidentin der CVP, die Luzerner Nationalrätin Ida Glanzmann, strebt hingegen eine weitere Amtszeit an. Weitere Kandidaten für die beiden Vizepräsidenten-Posten gibt es nach Angaben der Findungskommission nicht.

Andere Posten umkämpft

Umkämpft sind hingegen die übrigen Plätze im Parteipräsidium, dem neben Präsident, Vizepräsidenten und Fraktionschef sieben Personen angehören. Neu möchten der Berner Reto Nause, der Waadtländer Nationalrat Claude Béglé und der Präsident der Jungen CVP, Tino Schneider. Auch die CVP Frauen erheben Anspruch auf einen Sitz im Präsidium.

Die Bisherigen stellen sich alle zur Wiederwahl: Ständerat Pirmin Bischof (SO), die Nationalräte Martin Candinas (GR) und Stefan Müller-Altermatt (SO), Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (BL), die Aargauer Kantonsrätin Marianne Binder-Keller und die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen.

Delegierte entscheiden am 23. April

Der amtierende Präsident der CVP, Christophe Darbellay, tritt nach zehn Jahren nicht mehr als Parteipräsident zur Wiederwahl an. Wegen einer Amtszeitbeschränkung war er auch nicht mehr für die nationalen Wahlen angetreten. Er sehe seine politische Zukunft im Wallis, hatte Darbellay gesagt.

Der Entscheid, wer Nachfolger von Christophe Darbellay wird, fällt am 23. April an der Delegiertenversammlung der CVP Schweiz in Winterthur. Darbellay tritt nach zehn Jahren nicht mehr zur Wiederwahl an.

Einschätzungen von Bundeshaus Redaktor Hanspeter Forster

«Wenn die CVP ihren Niedergang stoppen will, dann hat sie gar keine andere Wahl als eigenständiger zu politisieren. Die bisherige Position als Brückenbauer ist zwar staatspolitisch wichtig, bringt der Partei aber kaum Wählerstimmen. Da liegt Gerhard Pfister schon richtig mit seiner Forderung, man müsse mehr Profil zeigen und eigenständiger werden.»
Pfister politisiere ganz am rechten Rand seiner Partei, hier ortet Hanspeter Forster Konfliktpotenzial. «In verschiedenen Fragen steht Pfister sehr nahe bei der SVP, das wird der CVP in den Stammlanden zwar Stimmen bringen, ob das auch für die Mehrheit der Partei und die urbane Wählerschaft gilt, wird sich zeigen.»
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Hanspeter Forster zu Pfister als CVP-Präsidenten
Aus Tagesschau vom 15.02.2016.
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