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Schweiz Das Geschäft mit der Betreuung von Asylsuchenden

Asylsuchende betreuen ist ein Millionengeschäft. Bisher hatte die Privatfirma ORS das Monopol. Für die Bundeszentren hat der Bund die Aufgabe neu ausgeschrieben. Nun ist klar: Der Grossteil der Aufgaben geht wieder an die ORS. Die Konkurrenz will nicht aufgeben.

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Vergabe von Asylbetreuung. Gegner sind sauer.
aus HeuteMorgen vom 11.10.2013.
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Der Bund hat die Betreuung von Asylsuchenden in den fünf Bundeszentren neu vergeben. Drei der Asylzentren des Bundes bleiben in den Händen der Privatfirma ORS, die jahrelang das Monopol hatte. Die beiden weiteren Zentren gehen an die Asylorganisation Zürich AOZ. Beide Firmen arbeiten bereits heute eng mit dem Bund zusammen.

Der Entscheid hat weitreichende Konsequenzen, denn die beiden Sieger erhalten auch den Zuschlag für alle Asylzentren des Bundes, die in den nächsten fünf Jahren entstehen werden. Der Bund möchte in Zukunft dreimal so viele Asylsuchende in Bundeszentren unterbringen. Dies dürfte bedeuten, dass weitere Zentren entstehen werden. Und das ist lukrativ: Bereits heute geht es um Aufträge im Wert von 30 Millionen Franken. Diese könnten auf 100 Millionen Franken ansteigen.

Konkurrenz ist enttäuscht

Mitgeboten hatten auch die Firma ABS sowie die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe. Die beiden Organisationen gingen leer aus. Jürg Scheidegger, Direktor der Firma ABS ist sehr enttäuscht, weil er sich aufgrund der vorangehenden Rückmeldungen gute Chancen ausgerechnet hatte. Die Ausschreibungen seien zu stark auf die beiden Sieger zugeschnitten gewesen, kritisiert Paul Mori, Leiter der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe. Die beiden Firmen hätten durch ihre jetzige Zusammenarbeit mit dem Bund einen deutlichen Vorsprung gehabt.

Den Vorwurf einer Alibi-Ausschreibung durch den Bund weist Michael Glauser vom Bundesamt für Migration entschieden zurück. Es sei auch im Interesse der Behörden, dass hier sachlich entschieden worden sei. ABS-Direktor Jürg Scheidegger will sich dennoch nicht geschlagen geben. Er schliesst auch eine Beschwerde noch nicht aus. Einfach dürfte es für Scheidegger jedoch nicht werden. Laut Bundesamt für Migration ist in diesem Wettbewerb der Rechtsweg ausgeschlossen.

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