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Schweiz «Der Schweizer Bankenplatz wird attraktiver»

Schweizer Banken müssen ausländische Kunden auch künftig nicht fragen, ob ihre Gelder versteuert sind. So will es der Bundesrat. Mit dieser Meinung vertritt er die Linie der Finanzbranche. Aber wie wird das Geld der Kunden künftig überprüft? Bundesrätin Widmer-Schlumpf nimmt Stellung.

Banken in Zürich.
Legende: Besserer Bankenplatz Nach den Krisen soll vieles besser werden. Keystone
Eveline Widmer-Schlumpf, wenn ein ausländischer Kunde sein Geld auf einem Schweizer Bankkonto platzieren möchte: Wie wird überprüft, ob es versteuert ist?

Es soll erst nach einem bestimmten gesetzlichen Raster und dann nach der Selbstregulierung der Finanzintermediäre überprüft werden, ob die Kundengelder versteuert sind. Zusätzlich überwacht die Finanzmarktaufsicht. Als erstes muss man natürlich überprüfen, ob es Beträge aus Geldwäscherei oder Terrorismus-Finanzierung sind. Und als zweites ist dann die Steuerkonformität im Fokus.

Der Bundesrat hat beschlossen, dass es keine obligatorische Selbstdeklaration gibt. Warum eigentlich nicht?

Die obligatorische Selbstdeklaration kann in bestimmten Fällen helfen festzustellen, ob ein Kunde Gelder versteuert hat oder nicht. Sie ist aber keine Garantie.Besser ist es, die Hauptkriterien auf Gesetzesstufe festzulegen und dann im Rahmen der Selbstregulierungs-Verordnung detailliert festzuhalten, was die Indizien sind, die überprüft werden müssen. Ein mögliches Indiz kann die Selbstdeklaration sein.

Sie hätten aber mehr gewollt, hat man gehört im Vorfeld.

Der Bundesrat hat das so entschieden. Es ist eine gute Regelung. Und es ist im Übrigen eine Regelung, die wir kennen und auch wissen, dass sie umsetzbar ist. Sie hat zu guten Resultaten geführt. Wir haben diese Regelung heute in der Geldwäscherei.

Audio
Widmer-Schlumpf-Interview von Bundeshausredaktor Pascal Krauthammer
aus Echo der Zeit vom 13.12.2012.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 28 Sekunden.

Die Schweiz gehört in Bezug auf die Bekämpfung der Geldwäscherei zu den besten Staaten Europas. Es ist wirklich ein Modell, mit dem wir gelernt haben umzugehen und mit dem vor allem auch die Finma gelernt hat umzugehen.

Die neue Regelung ist weniger streng, als es sich beispielsweise die SP gewünscht hat. Hat der Bundesrat den Banken nachgegeben?

Im Endeffekt ist sie nicht weniger streng, als eine andere Regelung, welche eine Selbstdeklaration mit Ausnahmen vorsieht. Dort beginnt natürlich dann die grosse Diskussion darüber, welches nun die Ausnahmen sind. Dieser Weg ist ein pragmatischer, führt aber sehr wohl zum Ziel. Und er wird auch dazu beitragen, dass wir keine unversteuerten Gelder mehr auf unseren Banken haben.

Und trotzdem bleibt der Schweizer Bankenplatz attraktiv?

Ja, mit Sicherheit. Er wird attraktiver, wenn wir endlich von diesem Image wegkommen, unversteuerte Gelder auf unserem Bankenplatz liegen zu haben.

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