Kontra Zuckersteuer: Süssgetränke würden zu Unrecht an den Pranger gestellt, sagt Christiane Zwahlen vom Verband der Schweizerischen Mineralwasser und Softdrinkproduzenten.
«Die Korrelation zwischen Konsum von Erfrischungsgetränken und gewissen Krankheiten wie Übergewicht ist einfach nicht gegeben.» Als Beweis führt Zwahlen an, dass es in der Schweiz immer mehr Übergewichtige gebe, obwohl der Konsum solcher Getränke in den letzten Jahren gesunken sei.
Ausserdem produzierten die Getränkehersteller seit Jahren Alternativen zu Süssgetränken, etwa Light-Produkte. Zudem habe der Zuckergehalt in den Süssgetränken seit 2000 um zwölf Prozent abgenommen.
«Die Korrelation zwischen Konsum von Erfrischungsgetränken und gewissen Krankheiten wie Übergewicht ist einfach nicht gegeben.»
Pro Zuckersteuer: SP-Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle ist überzeugt, mit einer nationalen Steuer würden weniger zuckerhaltige Lebensmitteln konsumiert und Gesundheitsschäden verhindert.
In Ländern, die eine Zuckersteuer eingeführt hätten, seien weniger Süssgetränke konsumiert worden. «Das zeigt, dass die Steuer wirkt», betont Fehlmann. Ihr Vorstoss für eine nationale Zuckersteuer war im letzten Herbst gescheitert – unter anderem weil sich die Händler bereit erklärten, den Zuckeranteil in Lebensmitteln bis 2018 schrittweise zu reduzieren.
Falls sie den Anteil nicht genügend senkten, werde sie allenfalls eine Initiative lancieren, sagt Fehlmann. Sie hat im vergangenen Herbst eine Zuckersteuer auf nationaler Ebene gefordert. Ihr Vorstoss bleibt vorerst folgenlos – unter anderem, weil sich die Händler bereit erklärten, den Zuckeranteil in Lebensmitteln bis 2018 schrittweise zu reduzieren.
Eine Zuckersteuer zeigt Wirkung.
Mexiko hat seit 2014 eine Zuckersteuer. Journalistin Sandra Weiss dazu:
Mexiko hat ein riesiges Übergewichts-Problem: Jedes dritte Kind ist zu dick, 70 Prozent der Mexikaner sind übergewichtig, fast jeder Zehnte leidet unter Diabetes. Seit Einführung der Zuckersteuer 2014 ist der Konsum von zuckerhaltigen Getränken tatsächlich etwas zurückgegangen. Allerdings reicht das nicht, um das mexikanische Übergewichts-Problem zu lösen. Dazu bräuchte es strengere Gesetze, doch dagegen wehrt sich die Lebensmittelindustrie vehement. Bislang hat sie verhindern können, dass ein Werbeverbot eingeführt wird, wie dies etwa Ecuador getan hat – und gute Erfahrungen damit macht. Immerhin: Es gibt in Mexiko immer mehr Produkte, die weniger Zucker oder Ersatz-Süssmittel wie Stevia enthalten. |