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Viele Putzkräfte nicht versichert
Aus Tagesschau vom 26.05.2018.
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Kostenfalle Reinigungskraft Ich mag nicht putzen!

Reinigungskräfte arbeiten viel, verdienen aber eher wenig. Vor zehn Jahren wurde das Gesetz gegen Schwarzarbeit eingeführt, damit unter anderem Reinigungskräfte besser abgesichert sind.

Bitte nicht! Bügeln, Fensterputzen und Abstauben

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Die Hälfte der Schweizer mag nicht bügeln. Auch Fensterputzen mögen 46 Prozent der Befragten nicht. Ebenso sind Abstauben (34 %) und Badezimmer-Reinigung (32 %) unbeliebt.

Schweizerinnen und Schweizer engagieren darum eine Reinigungskraft vor allem aus Zeitmangel (48 %) und fehlender Lust am Putzen (44 %). Der Zeitmangel wird hauptsächlich mit dem Beruf begründet (86 %). Die Zeit wird lieber aufgewendet für Hobbys, die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen.

Eine repräsentative Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis zeigt aber aktuell ein düsteres Bild: Zwar leistet sich jeder siebte Schweizer (14 Prozent) eine bezahlte Reinigungskraft, aber fast die Hälfte der Auftraggeber zahlt für diese Hausangestellten keine Unfallversicherung. Und ein Viertel der Reinigungskräfte haben keine Sozialversicherungen.

Pflichten wie ein Arbeitgeber

Selbst wenn eine Putzhilfe nur wenige Stunden pro Woche arbeitet, muss sie gegen Unfall versichert sein. Wer jemanden schwarz beschäftigt, handelt illegal.

«Sehr viele Privatpersonen, die jemanden anstellen, sind sich nicht bewusst, dass sie dann Arbeitgeber sind. Und dass sie Pflichten haben, wie zum Beispiel eine Unfallversicherung abzuschliessen», sagt Yolande Peisl-Gaillet, bei der Gewerkschaft Unia zuständig für Hauswirtschaft.

Genau das tut nur rund die Hälfte der Befragten: 46 Prozent der Arbeitgeber einer Putzkraft zahlen keine Unfallversicherung. Weitere 14 Prozent wissen gar nicht, ob sie ihre Putzkraft überhaupt bei der Unfallversicherung angemeldet haben.

Unfallkosten gehen ins Geld

Das kann bei einem Unfall sehr teuer werden. Wer keine rund 100 Franken teure Unfallversicherung abgeschlossen hat, dem droht eine Geldstrafe. Gravierender ist aber, dass der Arbeitgeber die Kosten tragen muss, wenn die Reinigungshilfe während der Arbeit verunfallen sollte.

«Wenn die Putzkraft bei Ihnen zu Hause verunfallt, kann das unter Umständen enorm teuer werden. Wer keine Unfallversicherung hat, muss für die Kosten selber aufkommen. Das kann von den Kosten für den Rettungswagen bis zur Invalidität reichen und in die hunderttausende von Franken gehen», sagt Nina Spielhofer, Versicherungsexpertin bei Comparis.

In der Westschweiz wird als mögliche Lösung eine Versicherung für Putzkräfte online angeboten. Mit einem Formular können Hausangestellte angemeldet werden. Den Rest erledigt dann der nicht-gewinnorientierte Verein. Die administrative Arbeit werde so einfach vom Verein übernommen, erklärt Peisl-Gaillet von der Unia.

Umfrage-Methodik

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Die Befragung wurde im Mai 2018 durch das Marktforschungsinstitut Innofact AG im Auftrag von Comparis bei 1045 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt und ist repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung. Befragt wurden Internetnutzer im Alter von 18 bis 74 Jahren.

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