Zum Inhalt springen

Header

Audio
Trotz ausgelasteter Spitäler Skifahren?
Aus SRF 4 News aktuell vom 16.12.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 22 Sekunden.
Inhalt

Leben mit dem Virus Trotz ausgelasteter IPS: Unfallchirurg rät nicht vom Skifahren ab

Die Intensivstationen in den Spitälern sind zurzeit stark belegt. Das soll Wintersportler nicht davon abhalten, ihre Sportart auszuüben, sagt der Chefarzt der Unfallchirurgie im Kantonsspital Graubünden, Christoph Sommer. Nur: Auch hier ist Selbstverantwortung gefragt.

Christoph Sommer

Christoph Sommer

Chefarzt der Unfallchirurgie im Kantonsspital Chur

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Christoph Sommer ist Facharzt Chirurgie mit Schwerpunkt Allgemeinchirurgie, Traumatologie und EBSQ Trauma Surgery. Er leitet die Abteilung Unfallchirurgie im Kantonsspital Graubünden.

SRF News: Halten Sie im Kantonsspital Chur Plätze frei für verunglückte Schneesportler und -sportlerinnen?

Christoph Sommer: Wir halten keine Plätze frei, haben aber immer etwas freien Puffer. Die übliche Bettenbelegung ist 80 bis 90 Prozent, an Spitzentagen sind wir voll ausgelastet, zu 100 Prozent. Wir sind darauf vorbereitet, dass es eben Spitzentage gibt.

Vier Personen mit Skis und Boards vor einer Abfahrt
Legende: Wintersport ist eine der grössten Freuden der Schweizerinnen und Schweizer. Keystone

Wie oft müssen verletzte Personen bei Ski- und Snowboard Unfällen auf die Intensivstation?

Gemäss unserer Statistik sind das jeden Winter etwa 3 Prozent der Wintersportverletzten. Das macht ungefähr ein belegtes Bett auf der Intensivstation aus.

Wenn jemand schwer verletzt ist, dann ist es ein tausendfach höherer Aufwand als bei einem Beinbruch, weil es alle möglichen Spezialisten braucht.
Autor:

Inwiefern gibt es Unterschiede zwischen der Art der Unfälle? Belasten alle Unfälle vom Beinbruch bis zum Schwerverletzten das Spital gleichermassen?

Nein, das ist ein Riesenunterschied. Ein Beinbruch ist ein kleiner Aufwand auf der Notfallstation. Er bleibt vielleicht eine Stunde im Operationssaal und nachher zwei, drei Tage oder vier Tage auf der Station. Dann kann der Patient oder die Patientin entlassen werden. Wenn jemand schwer verletzt ist, dann ist es ein tausendfach höherer Aufwand, weil es alle möglichen Spezialisten braucht. Es braucht eben auch das Bett auf der Intensivstation mit der Rundumbetreuung. Die ist sehr aufwendig. Das ist nicht zu vergleichen.

Man kann selbst beeinflussen, ob man schwer verletzt wird oder nicht. Meistens mindestens.
Autor:

Und wenn Sie jemand fragt, ob er oder sie jetzt Skifahren gehen soll, weil er oder sie potenziell in einem Spital landen könnte, was würden Sie sagen?

Ja, dann rate ich ihm selbstverständlich, dass er das machen soll. Ich bin auch Sportler. Ich mache auch meine Sportarten. Da soll jeder das machen, was er am liebsten macht und nicht Trübsal blasen.

Aber man muss natürlich entsprechend vorsichtig sein und sich der Problematik in den Spitälern bewusst sein. Man kann selbst beeinflussen, ob man schwer verletzt wird oder nicht. Meistens mindestens.

Das Gespräch führte Corina Heinzmann.

Video
Aus dem Archiv: Corona – die Grenzen der Solidarität?
Aus Club vom 14.12.2021.
Bild: Carmen Murillo abspielen. Laufzeit 1 Minute 18 Sekunden.

 

Newsplus vom 15.12.2021, 16 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel