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Schweiz Militärvertreter: Bund soll private Waffen einsammeln

Der Nationalrat diskutiert heute über den Missbrauch von Schusswaffen. Gleichzeitig kommt eine Idee von ungewohnter Seite: Der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft fordert nationale Sammelstellen. Besitzer sollen zur Rückgabe ihrer Waffen bewegt werden.

Viele Schweizer lagern Waffen in ihrem Haushalt. Auf über zweieinhalb Millionen schätzen Experten deren Anzahl. Und das sorgt für Diskussionsstoff im Nationalrat – aber auch innerhalb des Militärs.

Denis Froidevaux ist Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft. Er sagt: «Es ist unbestritten, dass die Existenz dieser Waffen die öffentliche Sicherheit schwerwiegend gefährden kann.»

Audio
Waffenrückgabe: Neue Töne aus dem Militär (Philipp Burkhard)
aus HeuteMorgen vom 13.03.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 6 Sekunden.

Ungewohnte Töne

Das sind ungewohnte Töne eines ranghohen Vertreters des Militärs. Und der Vorsteher des Waadtländer Amtes für zivile und militärische Sicherheit geht noch weiter: Die Glaubwürdigkeit der Armee werde belastet, wenn – wie beim Amoklauf in Daillon – der Täter mit einer ausgemusterten Armeewaffe schiesst.

Froidevaux fordert: Der Bund soll mit einem nationalen Programm die Besitzer von Waffen oder ihre Erben dazu bewegen, die Waffen freiwillig zurückzugeben, wenn sie nicht gebraucht werden.

Wie soll die Rückgabe ablaufen? Froidevaux erklärt: In jedem Kanton könnten Sammelstellen eröffnet werden. Und die Logistikbasis der Armee würde diese steuern.

Froidevaux hat die Idee dem Verteidigungsdepartement (VBS) kürzlich in einem informellen Gespräch vorgestellt. Dort habe man betont: Es handele sich dabei nicht nur um ein Problem des VBS. Froidevaux findet: «Nun ist der Moment für alle involvierten Departemente gekommen, sich an einen Tisch zu setzen.»

SP begeistert, CVP nicht

Chantal Galladé (SP) ist die Präsidentin der nationalrätlichen Sicherheitskommission. Sie zeigt sich erfreut über die Idee: «Wenn diese Einsammelaktionen nun von Seiten der Schweizerischen Offiziersgesellschaft angestossen wird, dann begrüsse ich das sehr.» Die Chance seien nun grösser, in der Politik eine Mehrheit zu finden.

CVP-Sicherheitspolitiker und Nationalrat Jakob Büchler lehnt eine nationale Rückgabeaktion hingegen vehement ab. Die Vermischung von Armee- und Sportwaffen sei problematisch. Zudem habe die Armee schon genügend unternommen. «Ich sehe keinen Handlungsbedarf für noch weitere Bestimmungen.»

Einig sind sich Galladé und Büchler jedoch in einem Punkt: Die Offensive des Präsidenten der Offiziersgesellschaft ist eine Überraschung.

prus

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