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Schweiz Schadet der Gigantismus dem Eidgenössischen?

Das Schwing- und Älplerfest in Burgdorf hat am Wochenende besucher- wie auch aufwandmässig alle früheren Eidgenössischen in den Schatten gestellt. Der Schwingerverband ist sich bewusst, dass das urtümliche Fest unter dem Gigantismus leiden könnte.

Über drei Tage hinweg hat das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Burgdorf gegen 300'000 Besucher angelockt. Das Budget beträgt 25 Millionen Franken, rund einen Fünftel mehr als 2010 beim Schwingfest in Frauenfeld.

Nichts verkörpert die Wurzeln der Schweiz so populär wie der Schwingsport. Das hat auch Bundespräsident Ueli Maurer am Sonntag in Burgdorf erklärt. In der vom Sägemehl etwas angestaubten Sportart der 70er und 80er Jahre haben selbstbewusste, moderne Schwingerkönige wie Jörg Abderhalden oder Kilian Wenger eine Entwicklung angestossen, die Schwingen heute für Junge «cool» und für Sponsoren attraktiv macht.

Festcharakter in Gefahr?

Die Entwicklung des inzwischen grössten regelmässigen Sportanlasses der Schweiz wird beim Schwingerverband nicht nur mit Stolz, sondern auch etwas mit Sorge zur Kenntnis genommen: Grundsätzlich sei es erfreulich, dass Schwingen so gefragt sei, stellt Mario John, Obmann des Schwingerverbands gegenüber SRF fest. Aber natürlich ziehe eine solche Grossveranstaltung auch Menschen an, die nicht unbedingt am Schwingen interessiert seien.

Der Grossandrang müsse aber nichts Negatives bedeuten. Erst wenn die ausserordentlich friedliche, beinahe fürsorgliche Art des Zusammenseins gefährdet werde, müsse man zurückbuchstabieren. «Dafür gibt es jedoch noch keinen Anlass», sagte John und weiter: «Es ist bisher noch nie etwas passiert. Trotzdem stellt man uns immer die Frage, was wir tun, damit es nicht noch grösser wird.»

Nebenveranstaltungen könnten ausufern

Bei der provisorischen Sportarena ist mit 52'000 Zuschauern die statische Kapazitätsgrenze erreicht. Die Unterhaltungs- und Festzelte um die Arena herum bieten hingegen Gestaltungsspielraum gegen oben und unten.

Obmann John ist klar: «Wir müssen uns sicher überlegen und haben auch eine Studie bei der Hochschule in Luzern in Auftrag gegeben, wie es beim Eidgenössischen Schwingfest in Zukunft weitergehen soll.»

Estavayer-le-Lac macht sich Gedanken

Betroffen und beglückt vom nächsten Eidgenössischen wird in drei Jahren Estavayer-le-Lac. Die dortige Geschäftsführerin Isabelle Emmenegger hat sich Burgdorf genau angeschaut. Wohin die Reise führt, kann sie jedoch noch nicht sagen: «Ich bin in den letzten Tagen regelmässig darauf angesprochen worden, wie gross oder klein es weitergehen soll. Wir werden nach einem Rück- und Ausblick darüber informieren.»

Den Beteiligten im Schwingsport ist klar, dass die Entwicklung sorgsam beobachtet werden muss. Die friedliche und fürsorgliche Stimmung rund um den Schwingsport soll erhalten bleiben.

brut;lin

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