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Aus SRF News vom 27.02.2020.
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Schweizer Corona-Risikogruppen So viele Menschen müssen besonders vorsichtig sein

Einige Vorerkrankungen erhöhen das Risiko für einen schweren Verlauf. Zahlen für die Schweiz lassen sich nur schätzen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) listet mehrere Faktoren auf, von denen angenommen wird, dass sie einen schweren Krankheitsverlauf bei COVID-19 begünstigen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs sowie Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen. Ausserdem gefährdet sind gemäss BAG Menschen ab 65 Jahren.

Wie viele in der Schweiz lebende Menschen insgesamt in eine oder mehrere dieser genannten Risikogruppen gehören, lässt sich nur schwer beziffern. Für viele Krankheiten, die in diese Kategorien fallen, gibt es keine offiziellen Zahlen. Zudem können die Faktoren, die das BAG nennt, nicht scharf voneinander abgegrenzt werden.

So kann etwa ein Krebsbetroffener wegen seiner Therapie gleichzeitig eine Immunschwäche haben. Jemand kann alt sein und gleichzeitig Diabetes und Bluthochdruck haben. Die Zahlen lassen sich also nicht einfach aufsummieren. Dennoch zeigen die Zahlen in der Grafik, dass in der Schweiz zahlreiche Menschen einer oder gleich mehreren Risikogruppen angehören.

Eine Gesamtzahl für die Herz-Kreislauf-Erkrankten zu nennen ist schwierig.
Autor: Peter Ferloni Schweizerische Herzstiftung

Für mehrere Risikogruppen lassen sich keine definitiven Zahlen angeben. So sagt Peter Ferloni von der Schweizerischen Herzstiftung: «Eine Gesamtzahl für die Herz-Kreislauf-Erkrankten zu nennen ist schwierig, weil sie viele unterschiedliche Krankheitsbilder umfassen und nicht systematisch erfasst werden.» Ähnliches gilt für chronische Lungenerkrankungen. Die Zahl der an der «Raucherkrankheit» COPD (Chronische obstruktive Lungenerkrankung) leidenen Personen in der Schweiz ist zwar bekannt, nicht aber die Zahl der schwer an Asthma erkrankten Personen.

Relativ klar ist die Situation bei älteren Menschen: Sie sind vor allem deshalb gefährdet, weil mit dem Alter nicht nur die körpereigene Abwehr abnimmt, sondern weil sie auch oft eine oder mehrere Vorerkrankungen mitbringen.

Vieles ist noch unklar

Ob aber die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe genügt oder ob mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit eine Person schwer erkrankt, ist noch unklar. Die Schweizerische Diabetesgesellschaft weist etwa darauf hin, dass noch nicht bekannt sei, ob der «Diabetes mellitus» alleine ein spezielles Risiko für eine Erkrankung mit dem Coronavirus oder für schwerere Krankheitsverläufe darstellt.

Wie ist ein schwerer Verlauf beim Coronavirus gekennzeichnet?

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Bei einer schweren Erkrankung ist gemäss BAG meist eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich. Unter Umständen braucht es eine künstliche Beatmung. Schwere Verläufe können zu schweren Lungenentzündungen (Pneumonien) mit Lungenversagen und zum Tod führen.

Wenn das BAG «Diabetes» pauschal als einen Risikofaktor für schwerere Verläufe erwähne, so die Diabetesgesellschaft, handele es sich zurzeit um den Diabetes mellitus Typ 2, der meist bei älteren Patienten in Kombination mit anderen Risikofaktoren auftrete. Diese Personen seien besonders gefährdet, nicht so sehr, weil sie Diabetes hätten, sondern aufgrund der Mehrzahl an Begleitkrankheiten.

In jedem Fall sind gerade Personen, die einer der Risikogruppen angehören, besonders dazu angehalten, sich an die Verhaltensempfehlungen des BAG zu halten.

BAG-Empfehlungen für vorerkrankte Personen und über 65-Jährige

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  • Meiden Sie möglichst öffentliche Verkehrsmittel.
  • Kaufen Sie ausserhalb der Stosszeiten ein. Oder lassen Sie eine Freundin oder einen Nachbarn für Sie einkaufen.
  • Meiden Sie Orte mit vielen Menschen, beispielsweise Kinos, Konzerte, Sportveranstaltungen, Treffen in Gruppen.
  • Vermeiden Sie unnötige geschäftliche und private Treffen.
  • Reduzieren Sie Besuche in Altersheimen, Pflegeheimen und Spitälern auf ein Minimum.
  • Vermeiden Sie Kontakte mit erkrankten Personen.
  • Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie Atembeschwerden, Husten oder Fieber haben. Rufen Sie sofort Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder ein Spital an. Sagen Sie, dass Sie im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus anrufen und ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben. Beschreiben Sie Ihre Symptome.

SRF 4 News, 10.03.2020, 12 Uhr

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