Die Swisscom hat im ersten Quartal 2016 fast gleich viel Umsatz wie im Vorjahr erzielt, unter dem Strich aber leicht mehr verdient. Die Prognosen der Analysten wurden damit beim Umsatz erfüllt und bei den Gewinnzahlen leicht übertroffen.
Swisscom weist für die ersten drei Monate des Jahres 2015 einen 0,3 Prozent tieferen Umsatz von 2,89 Milliarden Franken aus. Der Grund dafür seien reduzierte Preise, heisst es in einer Mitteilung des Telekomkonzerns. «Der Markt ist zunehmend gesättigt, und es wird schwieriger zu wachsen», lässt sich CEO Urs Schäppi zitieren.
Fastweb hat Umsatz gesteigert
Gleichwohl zeigen verschiedene Eckwerte nach oben. So nahm etwa die Anzahl der TV-Anschlüsse um 14 Prozent auf 1,37 Millionen Franken zu. Auch die Zahl der Mobilfunkanschlüsse stieg laut den Angaben des Telekomkonzerns leicht. Die Italientochter Fastweb konnte in Euro den Umsatz um 2,6 Prozent steigern.
Der Markt ist zunehmend gesättigt, und es wird schwieriger zu wachsen.
Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 2,9 Prozent auf 1,08 Milliarden Franken. Der Grund dafür seien tiefere Kosten in der Schweiz für Kundengewinnung und Unterhalt, heisst es in der Mitteilung weiter. Unter dem Strich weist Swisscom einen um 3,7 Prozent höheren Reingewinn von 364 Millionen Franken aus.
Mehr Personal, aber weniger Stellen im Kerngeschäft
Ebenfalls leicht gewachsen ist der Personalbestand. Dieser erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 21'645 Vollzeitstellen, davon 18'960 in der Schweiz. Das Plus ist laut der Mitteilung eine Folge von Übernahmen. Im Schweizer Kerngeschäft habe der Bestand auf vergleichbarer Basis um 105 Stellen abgenommen. Im Februar hatte Swisscom ein Sparpaket angekündigt, dem bis zu 700 Stellen zum Opfer fallen sollen.
Für das Gesamtjahr 2016 bestätigt das Unternehmen die früher genannten Ziele. So wird ein Umsatz von über 11,6 Milliarden Franken, ein EBITDA von rund 4,2 Milliarden Franke sowie Investitionen von über 2,3 Milliarden Franken angepeilt. Unverändert sind auch die Angaben des Managements zur Dividende: Die Aktionäre sollen 22 Franken pro Papier erhalten, sofern die Ziele erreicht werden.
Einschätzung SRF-Wirtschaftsredaktor Philip Meyer
Die Swisscom spürt die Konkurrenz stärker als auch schon. Vor allem im Mobilfunk musste der Konzern im ersten Quartal 2016 zum ersten Mal seit langem Kunden abgeben. Den Löwenanteil machte hier laut Swisscom der Verlust eines Grosskunden aus. Dennoch ist offenbar auch der eine oder andere Privatkunde zur Konkurrenz abgewandert. In dem langsam gesättigten Markt spielt der Preiskampf nun eine Rolle. Auf der anderen Seite wächst das Geschäft mit Bündelangeboten für die Swisscom weiter stark. Und auch in den anderen Bereichen konnte die Firma im ersten Quartal zulegen. Sollte nichts Ausserordentliches passieren, dürften die Erwartungen von CEO Urs Schäppi für das Gesamtjahr realistisch sein. Wie optimistisch die Swisscom für die Zukunft ist, zeigen die weiterhin massiven Investitionen ins Breitbandnetz. Ebenfalls ein Zeichen dafür ist, dass trotz des angekündigten Stellenabbaus in traditionellen Geschäften, auch in diesem Quartal die Zahl der Beschäftigten insgesamt weiter gestiegen ist. |