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© Carol Loewen
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«Die Aussprache» von Miriam Toews

Sie wurden mit einem Tieranästhetikum besprüht und vergewaltigt. Vom kleinen Mädchen bis zur alten Frau. Von Männern aus ihrer Gemeinde, strenggläubigen Mennoniten. In Miriam Toews Roman «Die Aussprache» beanspruchen die Frauen erstmals in ihrem Leben das Wort für sich und suchen nach einem Ausweg.

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Die heute 54jährige kanadische Autorin Miriam Toews ist selbst Mennonitin und setzt sich in ihrem neuen Roman «Women Talking» mit wahren Vorkommnissen in einer mennonitischen Gemeinde in Bolivien auseinander. Vor rund zehn Jahren kam es dort zu massenhaften sogenannten «Geistervergewaltigungen». Die Geister waren allerdings Gemeindemitglieder, die ihre Opfer über Monate mit einem Narkosespray für Tiere wehrlos machten und brutal missbrauchten.

Als sie aufflogen, wollten die Gemeindeoberen die Sache intern regeln und schaltete die Justiz erst ein, als es um den Schutz der Täter ging (eine der Frauen war auf den Vergewaltiger ihrer dreijährigen Tochter losgegangen). Angebote medizinischer und psychologischer Hilfe für die Opfer lehnten sie strikte ab. Eine haarsträubende Geschichte. Wie erzählt man sie? Und was sagt sie über die Welt aus? Miriam Toews im Gespräch mit Franziska Hirsbrunner.

Buchhinweis:
Miriam Toews. Die Aussprache. Aus dem Englischen von Monika Baark. Hoffmann und Campe, 2019.

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