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Reisetaschen im Härtetest
Aus Kassensturz vom 11.05.2021.
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Reisetaschen im Härtetest Bestnote für das teuerste Duffel-Bag-Modell

Die meisten Reisetaschen, die man als Rucksack tragen kann, bestehen den Praxistest. Einige sind nicht wasserdicht.

Duffel Bags sind zylinderförmige Reisetaschen, die Schulterriemen haben und sich auch als Rucksack tragen lassen. Der Name Duffel kommt daher, dass im 17. Jahrhundert in der belgischen Stadt Duffel feste Wollstoffe gewoben wurden. Daraus wurden ursprünglich Seesäcke hergestellt. Eine Art Vorläufer der heutigen Duffel Bags.

Testtabelle

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Hier geht es zu den detaillierten Testresultaten.

«Kassensturz» und das Konsumentenmagazin «Saldo» haben zehn solcher Reisetaschen im SLG Prüfinstitut in Hartmannsdorf (DE) testen lassen. Die Duffel Bags haben eine mittlere Grösse, ein Volumen von 40 bis 60 Liter und kosten zwischen 50 und 160 Franken. Die Taschen wurden auf Tragekomfort, Wasserdichtigkeit und Robustheit geprüft.

Die Hälfte erhält Prädikat «gut»

Fünf von zehn Taschen schliessen den Test mit Prädikat «gut» ab. Die beste Note erhielt das Modell Transporter von Osprey. Mit einem Preis von 160 Franken ist das auch der teuerste Duffel Bag im Test. Bestnote erhielt dieses Modell beim Kriterium Tragekomfort.

Cathrin Helmig, die Testleiterin im SLG Prüfinstitut, lobt das angenehme Tragegefühl: «Man kann die Rucksackträger einfach in der Tasche verstauen. Zudem sind die Träger gepolstert und lassen sich ideal einstellen.»

Günstiges Modell für 55 Franken

Zweitplatziertes Modell ist Extend der Marke Forclaz, gekauft bei Decathlon, sie erhielt die Endnote 5,1. Ausschlaggebend war auch hier der gute Wert beim Kriterium Tragekomfort. Der Duffel Bag kostet 55 Franken und ist der günstigste im Test. Er hat somit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Testleiterin Cathrin Helmig über den grossen Pluspunkt des Testsiegers: Die Rucksackträger
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Auch die Modelle «Prime Duffel 60» von Bach und «Barrel Duffel Bag S» von Tatonka erhielten das Prädikat «gut», sie liessen sich ebenfalls angenehm als Rucksack tragen. Note 4,9 gab es für den «Black Hole Duffle» von Patagonia, allerdings schloss das Modell im Tragekomfort nur genügend ab.

Das sagen die Hersteller

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  • Deuter zu Aviant Duffel: Das Modell Aviant Duffel Pro 40/60 entspricht den Testanforderungen um einiges besser. Dieses Modell weisst mit gepolsterten und S-förmigen Schulterträgern eine deutlich bessere Eignung zum Rucksack tragen und Fahrradfahren auf. Außerdem lassen sich die Schulterträger, Rucksack üblich während des tragens verstellen.
  • Eagle Creek zu Cargo Hauler: Wir haben nicht den Anspruch, dass die Tasche wasserdicht ist, aber dennoch sollte kein Wasser über das Rucksackträgerfach ins Innere der Tasche gelangen.
  • Tatonka zu «Barrel Duffel S»: Diese Tasche ist nicht als wasserdicht gekennzeichnet. Wasserdichtigkeit ist auch kein zentrales Kriterium – für Personen, die ihre Tasche speziell vor Regen schützen möchten, gibt es eine spezielle Regenhülle (z.B. erhältlich bei SportXX).

Schwächen beim Regenschutz

Die meisten Taschen zeigten Schwächen beim Regenschutz. Vor allem an den Nähten und Reissverschlüssen drang bei der dreiminütigen Gewittersimulation Wasser ins Innere. Wasserdicht war eigentlich nur der «Prime Duffel 60» von Bach, mit Teilnote 5,5 für die Dichtigkeit.

Die vier genügenden Modelle Newham von 46 Nord, Cargo Hauler von Eagle Creek und die beiden Duffel Bags von Dakine und The North Face zeigten Schwächen sowohl beim Tragekomfort als auch bei der Wasserdichtigkeit.

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Michael Bachofner, Bächlisport Basel: «Das Tragesystem ist nicht geeignet für längere Strecken.»
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Sämtliche Taschen im Test überstanden die Härteprüfung für das Kriterium Robustheit und erhielten die Bestnote.

Als ungenügend bewerteten die Testleiter den Tragekomfort bei der Deuter-Tasche Aviant Duffel. Bei diesem Modell dienen die normalen Tragegriffe als Schulterriemen. Die Testleiterin kritisiert, die Tasche hänge am Rücken. Und sie warnt, beim Fahrradfahren müsse man aufpassen, dass die Tasche nicht herunterrutscht.

So wurde getestet

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Das SLG Prüfinstitut in Hartmannsdorf (D) hat für «Kassensturz» und das Konsumentenmagazin «Saldo» zehn Reisetaschen mit Rucksackträgern, sogenannte Duffel-Bags getestet.

Wichtigstes Kriterium war der Tragekomfort: Fünf Laborexperten bewerteten den Komfort, wenn man die Duffel-Bags als Rucksack bzw. als Tasche trägt.

Wie gut liegen sie am Rücken an? Wie ist das Gefühl beim Tragen der Tasche über der Schulter? Lassen sich Träger und Gurte verstellen, sind sie gepolstert?

Robustheit: Für diesen Test wurden die Duffel-Bags mit 20 Kilogramm beladen. Dann hob eine Maschine die Taschen je 5000-mal am Rucksackträger und am Tragegriff an. Ausserdem liessen die Tester die beladenen Taschen zehnmal aus einem halben Meter Höhe auf einen Schieferstein herunterfallen.

Schutz gegen Regen: Die Labormitarbeiter prüften, ob und wie wasserdicht die Reisetaschen sind. Dazu wurden sie drei Minuten lang mit Wasser besprengt.

Packen: Wie gut lassen sich Kleider und Bücher verstauen? Wie speditiv geht das Auspacken – und wie gut kann man einzelne Dinge herausnehmen oder einräumen? Lässt sich das Gepäck festzurren? Sind einzelne Fächer abtrennbar?

Die ungenügende Teilnote im wichtigsten Kriterium drückte die Gesamtnote, deshalb gab es für den Aviant Duffel nur Prädikat «ungenügend», auch wenn er bei den anderen Prüfpunkten gut bis sehr gut abschnitt.

Hersteller Deuter schreibt in einer Stellungnahme, dass für längeres Tragen auf dem Rücken andere Duffel Bags aus dem Sortiment besser geeignet seien.

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Kassensturz, 11.05.2021, 21:05 Uhr

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