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Hausbesitzer sollten Radon-Belastung messen lassen
Aus Espresso vom 16.08.2018. Bild: Keystone
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Gesundheitsrisiko Radon Hausbesitzer sollten Radon-Belastung messen lassen

Die zweitwichtigste Ursache von Lungenkrebs ist Radon-Gas. In Wohnhäusern sollte daher die Belastung gemessen werden.

Radon ist ein natürliches, radioaktives Gas, welches aus dem Boden aufsteigt. Sammelt sich Radon in Wohnhäusern an und wird über längere Zeit eingeatmet, gefährdet es die Gesundheit. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht jeder zehnte Fall von Lungenkrebs auf Radon zurück.

Das BAG empfiehlt daher in Wohnhäusern die Radon-Konzentration zu messen. Eine eigentliche Messpflicht für Private besteht jedoch nicht.

Da Radon aus dem Boden aufsteige, seien Keller mit Naturboden eher gefährdet, sagt Fabio Barazza, Verbraucherschutz- und Strahlungsexperte beim BAG. Auch bei Wohnräumen im Untergeschoss oder an einer Hanglage sollte man die Radon-Belastung abklären. Der entsprechende Richtwert wurde vom Bundesrat auf Anfang Jahr deutlich gesenkt. Daher messen zurzeit die Kantone in öffentlichen Gebäuden die Radon-Belastung und ergreifen allenfalls Sanierungsmassnahmen. Prioritär geschieht dies in Schulhäusern und Kindergärten.

Messung bei Radon-Fachpersonen bestellen

Private Hausbesitzer können für eine solche Messung eine anerkannte Radon-Messstelle kontaktieren. Eine entsprechende Liste findet sich auf der Internetseite des BAG. «Bei diesen Fachpersonen kann man eine Messung bestellen und erhält die entsprechenden Messmittel zugeschickt», erklärt Fabio Barazza. Sollte der Radon-Richtwert überschritten sein, empfiehlt das BAG geeignete Sanierungsmassnahmen.

Zusammen mit dem Messresultat erhalten die Hauseigentümer eine empfohlene Sanierungsfrist. «Diese hängt davon ab, wie hoch der Wert ist und in was für einem Raum er gemessen wurde», sagt Barazza. Der Hauseigentümer sei dafür verantwortlich, die Radonbelastung zu senken. In Einzelfällen könnten auch die Kantone eine Sanierung anordnen.

Massnahmen bezahlt der Hausbesitzer

Für eine Radon-Sanierung gebe es nicht unbedingt eine Standardlösung, sagt Fabio Barazza vom BAG: «Sehr oft kann man bereits mit Abdichten etwas erreichen. Indem beispielsweise der Keller vom Wohnbereich luftdicht abgeschlossen wird.» Häufig werde auch ein Ventilator eingesetzt, um den Keller zu entlüften. So könne keine hohe Radon-Konzentration entstehen. Über die konkreten Massnahmen entscheide der Hausbesitzer zusammen mit einer Radon-Fachperson. Sowohl die Radon-Messung als auch allfällige Sanierungsmassnahmen müssen von den Hausbesitzern bezahlt werden. Eine Sanierung kostet einige Tausend Franken.

Mieterinnen und Mieter können auch selber eine Radon-Messung in Auftrag geben. Sie müssen diese aber allenfalls selber bezahlen. Fabio Barazza empfiehlt, auf jeden Fall zunächst den Hauseigentümer zu informieren: «Denn die Mess-Resultate werden auch dem Hausbesitzer zugestellt.» Eine spezielle ärztliche Kontrolle sei in der Regel nicht nötig, wenn in einem Haus ein erhöhter Radon-Wert gemessen wurde. BAG-Experte Barazza meint dazu: «Dafür müsste die Belastung schon sehr, sehr hoch sein.»

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