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Die Schweizer Google-Alternative (4.7.17)
Aus Espresso aktuell vom 04.07.2017.
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Übermacht von Google Swisscows will DIE freie Suchmaschine der Welt werden

Mit seiner Suchmaschine «Swisscows» bietet ein Unternehmer aus dem Kanton Thurgau eine Alternative zum Giganten Google an. Eine, die angeblich keine Nutzerdaten speichert und weitergibt. Ein ambitiöser Plan.

Swisscows startete 2014 und die Nutzerzahlen der Schweizer Suchmaschine sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus: 17 Millionen sind es nach Angaben von Geschäftsführer Andreas Wiebe pro Monat. Im Vergleich mit Google ist dies allerdings mickrig: Dort klicken sich Milliarden ein – pro Tag.

Unabhängige Stiftung soll kontrollieren

Dafür, so Wiebe gegenüber Radio SRF, sei seine Plattform «eine Oase, auf der man ohne Überwachung surfen kann.» Also anonym, ohne dass die aufgerufene Seite gleich die Daten speichert und weitergibt. Der User muss dies den Betreibern von Swisscows aber einfach glauben.

Interview mit dem Chef

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Andreas Wiebe, CEO von Swisscows, erklärt, wie sich die Firma finanziert.

Beweisen können sie es nicht. Eine unbefriedigende Situation, findet Wiebe. Man sei deshalb daran, eine unabhängige Stiftung zu gründen, die dann garantieren würde, dass dieser Grundsatz eingehalten werde. Ziel: «Wir wollen die erste freie Suchmaschine der Welt werden.»

Spender gesucht

Edle Absichten, fraglos. Schwieriger dürfte es werden, eine Finanzierung für das ambitiöse Projekt auf die Beine zu stellen. Auch drei Jahre nach dem Start steckt die Schweizer Suchmaschine in den roten Zahlen.

Die meisten potenziellen Werbekunden wollen Userdaten. Swisscows sucht deshalb auf seiner Website nach Spendern. Ähnlich wie die Internet-Enzyklopädie Wikipedia.

Digitalexperte: Keine Chance gegen Google

Die Plattform werde es sehr schwer haben im Markt der Suchmaschinen, prognostiziert SRF-Digitalexperte Guido Berger. Google sei absolut dominierend, daneben könne sich nur noch das Microsoft-Angebot Bing einigermassen behaupten. Bergers Fazit: «In diesem Markt ist nur noch in kleinen Nischen etwas zu holen.»

Zudem, so Berger, sei es für den Kunden nicht nur ein Nachteil, wenn eine Suchmaschine seine Daten registriere. Denn dies ermögliche ihr am Ende präzisere Suchergebnisse.

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