Die Vorwürfe von Seiten des Wirteverbandes sind happig: «Coca-Cola behindert den Wettbewerb» lautet der Titel einer Medienmitteilung, die heute erscheint.
So habe man erst eine Offerte aus Deutschland erhalten, nachdem die Schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) interveniert hat. Zuvor habe Coca-Cola Deutschland nicht einmal reagiert.
Coca-Cola schweigt
«Bitte haben Sie Verständnis, dass wir grundsätzlich keine öffentliche Stellungnahme zum Stand von Verhandlungen abgeben», heisst es derweil aus den Reihen des Coca-Cola-Konzerns. Daraus lässt sich immerhin schliessen, dass der Wirteverband BS und der Softdrink-Hersteller miteinander im Gespräch sind.
Doch dass diese Gespräche derart harzig anliefen, missfällt den Basler Wirten. «Normales Geschäftsgebaren wäre es, mit einem potentiellen Grosskunden sofort Kontakt aufzunehmen», schreibt der Verband in seiner Mitteilung weiter.
Weko ist etwas anderer Meinung
Die Weko schätzt die Situation nicht ganz so dramatisch ein, wie dies der Wirteverband tut. «Uns hat das grundlegende Problem beschäftigt, dass der Wirteverband nicht beliefert wurde. Jetzt geht das. Deshalb ist dies für uns keine Behinderung von Parallelimport mehr», so der stellvertretende Weko-Direktor Patrick Ducrey.
Die Intervention der Weko erfolgte bereits Ende 2012. Dass der Wirteverband erst jetzt mit seiner Mitteilung an die Öffentlichkeit gelangt, dürfte einen Grund haben: Am Donnerstag diskutiert der Ständerat über eine Verschärfung des Kartellgesetzes. In diese Diskussion schaltete sich nun auch der Wirteverband Basel-Stadt ein.
Die Mär der hohen Schweizer Löhne
Hersteller und Detailhändler beteuern seit Jahren: Die hohen Schweizer Löhne sind Schuld, dass Schweizer viel mehr für das gleiche Produkt zahlen müssen wie im Ausland. «Kassensturz» wollte es im Jahr 2011 genau wissen. Und kam zu einem überraschenden Ergebnissen.