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Home24: «Wir sind selber ein bisschen unglücklich»
Aus Espresso vom 26.01.2015. Bild: SRF
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Konsum Home24: «Wir sind selber ein bisschen unglücklich»

Der Markteintritt des deutschen Online-Möbelhauses Home24 in der Schweiz sollte die Branche aufmischen. Doch davon ist man weit entfernt. Die Kundenreklamationen häufen sich.

Mit ihrem Internetkonzern Rocket Internet überschwemmen die Brüder Samwer die ganze Welt. Der Online-Kleiderhandel Zalando ist ihr bekanntestes Unternehmen. Mit aggressiver und origineller Werbung («Am Arsch der Welt») bieten sie mit Home24 auch ein riesiges Möbelangebot zu Schnäppchenpreisen im Internet an. Für die Lieferung werden keine Zusatzkosten verlangt. Ein Trumpf, der Home24 von Anfang an zum ernstzunehmenden Anbieter machen sollte.

Nichts geht

Allerdings zeigt ein Blick in Internetforen, dass sich die Reklamationen von enttäuschten und wütenden Kunden häufen. Die Geschichten gleichen sich, egal ob es sich um Rückmeldungen aus Deutschland oder der Schweiz handelt. Auch auf der Redaktion von «Kassensturz» und «Espesso» stapeln sich derzeit die Meldungen von enttäuschten Käufern. Sie berichten von langen Lieferzeiten, ständigem Verschieben der Liefertermine, Fehl- oder Falschlieferungen und einem miserablen Kundenservice. So warte man immer gegen 40 Minuten in der Telefon-Hotline auf Antwort.

Auch Home24 ist unzufrieden

«Espresso» konfrontierte den Online-Möbelhändler mit den schlechten Erfahrungen vieler Kunden. Mediensprecherin Cornelia Rauchenberger gibt zu, dass man mit der Leistung selber auch nicht zufrieden sei. Man sei ein Opfer des «grossen Erfolgs» geworden: «Der Ansturm der Schweizer Kunden hat uns überrascht, wir möchten uns bei den Kunden entschuldigen.»

Auf Nachfrage bestätigte Rauchenberger, dass die Abläufe auch in Deutschland noch nicht optimal funktionieren würden. Dort ist Home24 schon länger auf dem Markt. Man stelle jetzt laufend zusätzliche MitarbeiterInnen an, um den entstandenen Stau zu beheben. «Wir tun im Moment einiges, um die Kunden wieder happy zu machen», sagte Rauchenberger. Doch es werde wohl noch einige Monate dauern, bis man wieder pünktlich liefern und die Kunden zufriedenstellen könne.

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