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Konsum Koffein macht Kopfweh-Tablette teurer

Gegen Kopfweh kann man in der Apotheke unter anderem «Panadol-S» kaufen. Es gibt auch «Panadol Extra», das dreimal mehr kostet. Erstaunlich: Bei beiden ist gleichviel des Wirkstoffs Paracetamol enthalten. Trotzdem soll «Panadol Extra» viel stärker sein. «Espresso» fragt nach.

Hinter dem Wort «Extra» steckt nicht ein stärkerer Wirkstoff, sondern Koffein, 65 Milligramm pro Tablette. Alles andere ist bei den zwei Panadol-Produkten gleich - ausser der Preis. «Panadol Extra» ist dreimal so teuer.

Beim Panadol-Hersteller GlaxoSmithKline heisst es, zahlreiche klinische Studien hätten gezeigt, dass Koffein die Wirkung von Panadol bis zu 34 Prozent verstärke.

Teures Koffein

Der Zürcher Arzt Stefan Zinnenlauf bestätigt: «Koffein kann zusammen mit gewissen Wirkstoffen helfen bei Kopfweh.» So erweitert Koffein unter anderem die Blutgefässe, so dass der Wirkstoff schneller an den Ort kommt, wo er helfen soll.

Ausserdem löst Koffein kleinere Verkrampfungen im Gehirn und wirkt anregend, was laut Zinnenlauf «vom Schmerz ablenkt.»

Auch Tasse Kaffee wirkt

Trotz allem könnte man gemäss Arzt Stefan Zinnenlauf auch ein Schmerzmittel in Tee oder Kaffee auflösen und würde den selben Effekt erzielen wie bei einem Panadol Extra. Nur: Es bräuchte mindestens sechs Deziliter Cola oder zwei Espressi.

Wieso machen 65mg Koffein das Panadol so viel teurer? Das Koffein im Panadol Extra sei nicht das gleiche, sagt Marion Menken von GlaxoSmithKline: «Es ist ein Zusatzstoff für Medikamente, der teurer ist als das Koffein für Lebensmittel.»

Streit um Geschäft mit Medikamenten

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Onlineshop und die Apotheken: Der grosse Streit um Medikamente
aus Espresso vom 29.05.2013. Bild: Colourbox
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 7 Sekunden.

Um das Milliardengeschäft mit rezeptfreien Medikamenten tobt ein erbitterter Kampf. Wie «Espresso» im Beitrag diesen Mai berichtete, bietet die Schweizer Versandapotheke «Zur Rose» übers Internet viele Medikamente deutlich günstiger an als Laden-Apotheken. Dem Apothekerverband ist das Verkaufssystem von «Zur Rose» ein Dorn im Auge.

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