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Hohe Bussen für dichtes Auffahren
Aus Kassensturz vom 03.01.2012.
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Umwelt und Verkehr Hohe Bussen für dichtes Auffahren

Wer beim Autofahren mit zu wenig Abstand zum Vordermann erwischt wird, riskiert bis zu 3 Monate Führerausweisentzug. Ungenügender Abstand gehört zu den häufigsten Unfallursachen, begründet die Polizei die drakonischen Strafen. Doch ist es oft unmöglich, den korrekten Abstand einzuhalten.

Diese Situation kennen viele Automobilisten: Man fährt auf der Autobahn mit genügend Abstand zum Vordermann, plötzlich drängt sich ein weiteres Auto in die Lücke. Wer jetzt nicht rasch bremst, um den Sicherheitsabstand wieder herzustellen, riskiert eine Busse.

Das ist Diana Flückiger aus Biel passiert. Sie war im dichten Morgenverkehr unterwegs nach Bern als ein Lenker vor ihr in die Lücke drängelte. Diana Flückiger hatte temporär zu wenig Abstand und wurde von der Berner Polizei geblitzt. Die Personalchefin hat zwar Verständnis dafür, dass die Polizei Abstandsünder büsst, das Problem sei aber: «Im dichten Stossverkehr ist es schlicht nicht möglich, immer den korrekten Abstand einzuhalten.»

Polizei kennt Problem

Ueli Zoelly ist Präsident der Schweizer Verkehrspolizeichefs. Von «Kassensturz» auf das Problem der Reindrängler angesprochen, gibt der Verkehrsexperte zu: «Der Sicherheitsabstand kann im dichten Verkehr nicht permanent eingehalten werden, zu brüske Bremsmanöver können zudem zu Auffahrunfällen führen.»

Polizist vor Computer
Legende: Die Polizei hat vermehrt ein Auge auf chronische Linksfahrer SRF

Für Zoelly ist aber auch klar: Der korrekte Abstand zum Vordermann müsse zügig wieder hergestellt werden. Genügend Abstand sei das A und O für eine unfallfreie Fahrt. Das gilt auch wenn die Überholspur von sogenannten Linksfahrern «blockiert» wird.

Permanente Linksfahrer gefährden den Verkehr

Ein solcher Linksfahrer wurde dem Burgdorfer Garagisten Stephan Burkhard zum Verhängnis. Ein Lieferwagen fuhr einen Kilometer lang vor ihm auf der Überholspur. Stephan Burkhard wollte überholen und schloss zum Linksfahrer auf. Zu nahe, stellte eine mobile Patrouille der Kantonspolizei Aargau fest. Die Konsequenz: drei Monate Führerausweisentzug! Dieses drastische Strafmass ist vergleichbar mit dem Rasen auf der Autobahn mit Tempo 160.

Der fehlbare Linksfahrer hingegen wurde von der Aargauer Polizei nicht geschnappt. Dass relativ langsame Verkehrsteilnehmer permanent linksfahren und so den Verkehr blockieren, stört auch Ueli Zoelly: «Im Strassenverkehr gilt die Grundregel des Rechtsfahrens. Wird das nicht eingehalten, drohen Staus und Auffahrkollisionen.» Die Patrouillen der Kantonspolizei Zürich, der Ueli Zoelly vorsteht, richten ihr Augenmerk deshalb vermehrt auch auf permanente Linksfahrer.

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