Die umstrittene Palmölproduktion verursacht grosse Umweltschäden. Für die Plantagen werden massenhaft Tropenwälder abgeholzt oder Torfmoorwälder trockengelegt.
Ein wichtiger Schritt
Nun führt der Bund bereits in diesem Jahr eine Deklarationspflicht für Palmöl ein. Heute darf Palmöl als «pflanzliches Öl» deklariert werden. Neu wird die exakte Bezeichnung verlangt. Das Bundesamt für Gesundheit wird die Deklarationspflicht voraussichtlich im Spätsommer in Kraft treten, teilte das Bundesamt der Konsumentensendung «Espresso» mit. Die Produzenten erhalten eine Übergangsfrist von 2 Jahren.
Für Greenpeace ist die Deklaration von Palmöl ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz, sagt Forstingenieurin Asti Roesle: «So kann der Konsument bewusst entscheiden, ob er das Produkt kaufen will oder nicht.»
Besser als gar nichts
- Doppelpunkt vom 29.01.13: Palmöl - Orang Utan auf dem Pausenbrot Doppelpunkt vom 29.01.13: Palmöl - Orang Utan auf dem Pausenbrot
- Eco vom 23.05.11: Palmöl-Produktion: Zeitbombe im Schlamm Eco vom 23.05.11: Palmöl-Produktion: Zeitbombe im Schlamm
- Kassensturz vom 15.10.08: Palmöl-Boom: Fatal für Urwald und Affen Kassensturz vom 15.10.08: Palmöl-Boom: Fatal für Urwald und Affen
Auf dem Markt gibt es auch zertifiziertes Palmöl. Unter den Label RSPO (Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) soll garantiert werden, dass keine weiteren Regenwälder und Torfmoorgebiete für die Palmölproduktion zerstört werden. Das RSPO-Label wurde 2003 auf Initiative des WWF ins Leben gerufen. Mitglied ist auch die Migros. Die Grossverteiler Migros und Coop setzen heute nach eigenen Angaben bereits 30 Prozent zertifiertes Palmöl in den Produkten ein. Ihr Ziel ist es, künftig nur noch zertifiziertes Palmöl einzusetzen.
Greenpeace kritisiert allerdings, dass RSPO nur ein Minimalstandard darstelle und man nicht 100 Prozent sicher sein könne, dass kein Regenwald abgeholzt würde. Zudem sei nicht einmal die Rückverfolgbarkeit auf die konkrete Plantage möglich. Greenpeace fordert darum mehr Transparenz und strengere Kriterien. Der WWF jedoch stellt sich auf den Standpunkt, dass ein tiefer Standard besser sei als gar keiner.