Swiss Pass: Eine Kinderkrankheit mehr
- Freitag, 7. August 2015, 6:00 Uhr
Bei der Einführung des neuen Swiss Passes harzt es. Neustes Beispiel: Kunden konnten gewisse Abonnemente nicht mehr mit Reka-Checks bezahlen, und SBB-Mitarbeiter informierten falsch. Laut SBB ist das Problem nun behoben.

Swiss Pass: Eine Kinderkrankheit mehr
4:06 min, aus Espresso vom 07.08.2015
Wer sein Abonnement mit Reka-Geld bezahlt, erhält so mindestens 3 Prozent Rabatt. Entsprechend vergünstigt erhält man Reka-Checks nämlich im Detailhandel, bei Arbeitgebern oder Organisationen. Der 18-jährige Fabian W. kaufte sein Junioren-GA so immer 7 Prozent günstiger. Das ging problemlos – bis er den Bestellschein für das neue GA in Swiss-Pass-Form erhielt.
Problem im Zusammenhang mit Business-GA
Auf den Bestellscheinen für bestimmte GA in Swiss-Pass-Form waren Reka-Checks nämlich nicht mehr als Zahlungsmöglichkeit aufgeführt. Konkret geht es um vergünstigte Familien- oder Partner-GA, die an ein Geschäfts-GA gekoppelt sind.
Also an ein GA, das über den Arbeitgeber bezogen werden kann, wenn dieser einen so genannten Businesstravel-Vertrag mit der SBB hat. Rund 13‘000 solche Business-GA sind im Umlauf.
GA, die an ein solches Geschäfts-GA gekoppelt sind, können laut dem Bestellschein ausschliesslich per Kreditkarte oder durch den Arbeitgeber bezahlt werden. Die gleiche Information erhielt Fabian W. am SBB-Schalter – sein Reka-Rabatt von 7 Prozent würde also wegfallen.
SBB-Sprecherin Lea Meyer bestätigt: «Während eineinhalb Monaten bestand tatsächlich ein Problem.» Ende Juli habe man das Problem aber beheben können, seither könnten alle GA auch am Schalter gekauft und mit Reka bezahlt werden.
Zuständige SBB-Stelle war selbst ratlos
Die SBB-Sprecherin sagt, Fabian W. hätte das GA mit Gültigkeit ab 1. August schon früher mit Reka-Checks bezahlen können. Dazu hätte er die Checks per Post an die Kontaktstelle für Geschäftskunden, das «Businesstravel-Service-Center» schicken müssen. Bloss: Von dieser Möglichkeit wussten weder die Mitarbeiter am SBB-Schalter noch jene, die Fabian W. im Namen eben dieser zuständigen Kontaktstelle antworteten.
Das SBB-Businesstravel-Service-Center schrieb Fabian W. nämlich, er könne seinen Swiss Pass wirklich nur per Kreditkarte oder via den Arbeitgeber seines Vaters zahlen. «Kommt dies für Sie nicht in Frage, können Sie gerne ein GA Junior für 2600 Franken an jedem bedienten Bahnschalter beziehen.» 2600 statt 905 Franken für ein GA? Fabian W.: «Das war eher ein Witz als ein Vorschlag!»
Ihre Erfahrungen?
Wenn Sie bereits mit dem Swiss Pass unterwegs sind: Welche Erfahrungen machen Sie damit? Erzählen Sie uns davon! Sie erreichen den «Espresso»-Telefon-Beantworter unter 0848 37 77 37.
12 Kommentare
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Habe den SwissPass heute zwangsläufig gelöst (GA verlängert). Auf der Kaufquittung steht nicht mal der Zeitraum, für den man bezahlt hat und unter www.swisspass.ch wollte ich mich registrieren, ging aber nicht und die Seite gibt viele NOT_FOUND Meldungen aus. Peinlich, peinlich. Schon seit der Einführung ein Flop. Hoffentlich gehen ja nie die Abodaten in der Datenbank verloren.
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Wir Kondukteure sind genervt. Der Swiss Pass fördert das Schwarzfahren, da das Scannen viel zu viel Aufwand ist und ich in der gleichen Zeit vielleicht noch einen Drittel der Fahrgäste kontrollieren kann. Zudem sind die Akkus der Scangeräte schlecht. Und was das alles kostet! Aber auch ich (Steuerzahler) zahle ja gerne für all den Quatsch ...
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Heinrich Studer, 3535 Schüpbach
Sonntag, 13.09.2015, 17:20die Kontrolle des swiss passes findet im Postauto (im Tourismus Berggebiet) nicht statt, es wird nur genickt. es ist absolut unmöglich alle swiss pässe durch den chauffeur einzuscannen der Zeitverlust wäre viel zu gross. es liegt auf der Hand, dass halbtax Besitzer sich diese Situation zunutze machen und gratis fahren, was mich sehr ärgert. Die Schifffahrtbetriebe Bodensee (Schweiz) hatten keine scanner Die Neuenburgerschiffahrt hat mich zum anstehen an die Kasse gebeten.