In seinem Kino-Dokumentarfilm «Tibi und seine Mütter» porträtiert Ueli Meier einen Mann, der 1963 als siebenjähriges Kind aus dem Tibet zu einer Pflegefamilie in die Schweiz gekommen ist und als Erwachsener seine leiblichen Eltern in Indien aufgesucht hat.
Bei den Recherchen zu seinem Film stiess Ueli Meier auf die Privatinitiative des Industriellen Charles Aeschimann, der damals in Absprache mit dem politischen und religiösen Führer der Tibeter, dem Dalai Lama, 200 tibetische Kinder in die Schweiz geholt hat. Bald stellte sich heraus, dass die «Tibeterli», die hier als Waisen ausgegeben wurden, in den meisten Fällen gar keine Waisen waren. Doch dies wurde nicht publik und stellt ein weiteres dunkles Kapitel in der Geschichte des Schweizer Pflegekinderwesens dar.