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Nach Niederlage gegen Bayern «Grosser Skandal» und «doppelt bitter»: BVB fühlt sich betrogen

Dortmund hadert nach dem Bundesliga-Topspiel gegen die Bayern (2:3) mit den Schiedsrichter-Entscheiden.

Erling Haaland und Co. beschweren sich bei Schiedsrichter Felix Zwayer.
Legende: Empört Erling Haaland und Co. beschweren sich bei Schiedsrichter Felix Zwayer. Keystone

Erling Haaland sprach von einem «grossen Skandal» und musste sich dann zügeln: «Er ist ein arroganter ... er war arrogant.» Die Rede ist von Schiedsrichter Felix Zwayer, der im spektakulären Spitzenspiel Dortmund – Bayern beim Stand von 2:2 zwei heikle Entscheidungen gefällt hat – beide zu Ungunsten des BVB:

  • 53. Minute: Bayerns Lucas Hernandez rempelt Marco Reus im Strafraum von hinten an, der BVB-Offensivmann fällt. Zwayer entscheidet sich gegen einen Pfiff und will sich die Szene auch nicht noch einmal anschauen.
  • 76. Minute: Nach einer Ecke klärt Mats Hummels den Ball mit dem ausgestreckten Oberarm. Nach Absprache mit dem VAR entscheidet Zwayer auf Strafstoss. Diesen verwandelte Robert Lewandowski zum 3:2-Schlussstand.

In erster Empörung über die Niederlage wählte Jude Bellingham harsche Worte: «Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das grösste Spiel in Deutschland. Was erwartest du?», sagte BVB-Profi Bellingham in einem Interview mit Viaplay über den Referee aus Berlin.

Die Anspielung des 18-jährigen Mittelfeldspielers auf den Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer in der Bundesliga 16 Jahre zuvor sorgte für Schlagzeilen und könnte für Bellingham ein sportjuristisches Nachspiel haben. Schliesslich ist Zwayer, der 2005 zu den Kronzeugen gegen Hoyzer gehörte, mittlerweile rehabilitiert.

DFB ermittelt gegen Bellingham

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Nach seinen Äusserungen über Schiedsrichter Felix Zwayer droht dem Dortmunder Profi Jude Bellingham ein juristisches Nachspiel. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes ermittelt gegen den englischen Nationalspieler. «Der Kontrollausschuss wird die Äusserung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen», sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Gremiums.

Zwayer sieht sich im Recht

Weniger angreifbar, aber nicht minder verärgert äusserte sich BVB-Coach Marco Rose, dem Zwayer Gelb-Rot wegen «wiederholter Unsportlichkeit» gezeigt hatte: «Herr Zwayer kann ruhig noch ein paar mal den BVB pfeifen, wir sind hier und bereiten uns vor auf alles, was da kommt. Er kann uns gerne noch ein paar Stöcke und Steine in den Weg werfen», sagte er bei Sky.

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Kobel: «Es ist sehr frustrierend» (ARD, Harald Grundmann)
02:13 min Bild: Keystone
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Zwayer selber sah sich bei aller Kritik im Recht. «Der Videoschiedsrichter hat für sich eine Beurteilung vorgenommen und gesagt: ‹Hummels hat den Arm in einer unnatürlichen Armhaltung vom Körper weggestreckt.› Daraufhin habe ich es mir am Monitor angeschaut und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es ein strafbares Handspiel ist», so der 40-Jährige über seinen Penalty-Entscheid.

Zur «Reus-Szene» nahm Zwayer keinen Bezug, der Gefoulte selber schon: «Meine Elfmeterszene war auch 50:50. Das hätte er sich wenigstens anschauen müssen. Wir hatten immer das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen können. Und dann ist es natürlich doppelt bitter, wenn wir so bestraft werden.»

Radio SRF 3, 4.12.2021, Nachrichtenbulletin von 17:50 Uhr;

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