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Canepa im «Sportpanorama»: «Zürich ist eine Sportstadt»
Aus Sportpanorama vom 08.05.2022.
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FCZ-Boss ordnet den Titel ein Das zählte für Canepa: «Sympathisch, seriös und stimmungsvoll»

Zu Gast im «Sportpanorama» hält Ancillo Canepa Rück- und Ausschau. Der dreifache Meister-Präsident ist sich sicher, an Trainer André Breitenreiter festhalten zu können.

Ancillo Canepa präsentierte sich bei seinem Besuch im «Sportpanorama» glückselig und trotzdem etwas angeschlagen. So war er nicht ganz so leichtfüssig unterwegs wie gewohnt und wird für seinen «jugendlichen Leichtsinn» noch 2 bis 3 Wochen büssen müssen.

Denn 4 Tage nach dem Gewinn des Schweizer Meistertitels seines FC Zürich erlebte der Klubpräsident am Donnerstag die nächste rauschende Party anlässlich seines 69. Geburtstags. «Dabei ist es üblich, dass der Jubilar durch ein Spalier schreiten muss. Das erste Mal ist noch alles gut gegangen, doch dann habe ich es übertrieben», schildert Canepa sein Missgeschick.

Wider Erwarten: Lange Sehnsucht gestillt

Keine Nachwehen, dafür noch lange eine genugtuende Freude wird ihm der Zürcher Titelgewinn bereiten. Nach 15 Jahren im Amt fiel in seine Ära nach 2007 und 2009 nun schon der 3. Gewinn der Schweizer Meisterschaft, womit Canepa hinter Edi Nägeli der zweiterfolgreichste Präsident ist. Doch es galt 2016 eben auch, den blamablen Abstieg zu verkraften.

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15 Jahre mit Canepa an der Spitze und 3 Meistertiteln
Aus Sportpanorama vom 08.05.2022.
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Zuweilen hielt der Funktionär deshalb nur noch den Cup-Pokal für ein realistisches Ziel, um dereinst wieder auf dem Helvetiaplatz in Jubelstürme auszubrechen. «Hunderte Male bin ich sehnsüchtig an diesem Platz vorbeigefahren», blendet er zurück. In der Super League 2021/22 verblüffte der FCZ alle und löste nach dem 2:0 vor gut einer Woche in Basel bei seiner Anhängerschaft Ekstase aus. «Ich habe noch nie eine solch enorme Begeisterung erlebt. Zürich hat bewiesen, dass es eine Fussballstadt sein kann», meint Canepa.

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Am Anfang stand die schnelle Auffassungsgabe

Den «hart erarbeiteten und hoch verdienten Titel» macht er an der Kontinuität fest, die die Mannschaft auf den Rasen bringen konnte. Er schwärmt von einer unglaublich sympathischen Mannschaft, die seriös ans Werk gegangen ist und die ein vorzüglicher Teamspirit auszeichnet. Dazu gehöre die jederzeit stimmungsvolle Atmosphäre auf der Bank.

Nach 2 Monaten hatten wir den Eindruck, dass einiges möglich sein würde in dieser Saison.
Autor: Ancillo Canepa
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Mit Baumeister André Breitenreiter, der letzten Sommer gekommen ist, durchlebte das Team eine stufenweise Entwicklung. «Der Trainer kam schon nach ein paar Wochen zu mir und meinte, er habe noch nie eine solch intelligente Mannschaft trainiert. Die Spieler würden es verstehen, seine Vorgaben sofort umzusetzen. Nach 2 Monaten hatten wir den Eindruck, dass einiges möglich sein würde in dieser Saison», rekapitulierte Canepa.

Viel Umsicht und keine Spur von Panik

Was der FCZ effektiv erreicht hat, ist mittlerweile bekannt: Er hat im Schweizer Fussball wieder den Gipfel erklommen. Nun träumt der Champions-League-Liebhaber Canepa den nächsten verwegenen Traum. Er sagt aber auch: «Wir haben mit der Europa League und Conference League interessante Alternativen zur Champions League. Es wäre einfach schön, eine Gruppenphase zu erreichen.»

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Canepa geht nicht nur die sportliche, sondern auch die personelle Zukunft mit auffälliger Gelassenheit und gleichzeitig grosser Konsequenz an. Zwei Beispiele gefällig?

  • Der FCZ-Präsident rechnet fest mit dem Verbleib von Breitenreiter an der Seitenlinie. «André weiss, was er an uns hat. Es gefällt ihm sehr gut in Zürich, hier herrscht eine besondere Kultur. Ich schliesse es aus, dass er schon im Sommer weiterzieht. Und der Trainer sei sicher «gescheit genug», dass er nicht zur Hertha wechsle, wo sein Name herumgereicht wird.
  • Im Kader dagegen sei der Klub für alle möglichen Abgänge parat. Seit Corona seien viele hochgradig überragende Spieler auf dem Markt, die für den FCZ finanziell machbar seien. Deshalb betont Canepa: «Will Ousmane Doumbia jemand das Doppelte bieten, dann soll er das tun. Wir würden sicher nicht nachziehen und damit unsere gesamte Lohnstruktur durcheinander bringen.»

SRF zwei, «Sportflash», 08.05.2022 18:00 Uhr;

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