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Trainer René Wyler über die Zusammenarbeit mit Ehammer
Aus Sportpanorama vom 15.05.2022.
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Wie tickt Simon Ehammer? «Simon ist der Chef und gibt die Ziele vor»

Trainer René Wyler packt über Simon Ehammer aus und spricht über die Zusammenarbeit mit dem besten Schweizer Zehnkämpfer.

Es ist ein Szenario, das perfekt zu den Charakterzügen von Simon Ehammer passt: 2021 musste der Zehnkämpfer für die Olympischen Sommerspiele verletzungsbedingt Forfait erklären. Doch statt in ein Loch zu fallen, kommt der Appenzeller stärker zurück als je zuvor.

Vor gut einer Woche realisierte Ehammer in Ratingen (GER) im Weitsprung mit 8,30 Meter einen neuen Schweizer Rekord. Gleichzeitig stellte er mit 8354 Punkten eine neue persönliche Bestmarke im Zehnkampf auf. Im «Sportpanorama» gab Ehammer zwar zu, dass er seine Explosion zuerst einmal «sacken lassen und realisieren musste». Doch der 22-Jährige hat bereits das nächste Ziel vor Augen: 8500 Punkte – und zwar noch in dieser Saison.

Ich setze mir persönlich immer sehr, sehr hohe Ziele.
Autor: Simon Ehammer

René Wyler, der zusammen mit seinem Bruder Karl als Haupttrainer von Ehammer engagiert ist, betrachtet diese Vorgabe als «realistisch». Auch wenn er weiss, dass diese Marke nur ein weiterer Zwischenschritt sein soll: «Wenn Simon ein Ziel erreicht hat, ist er gedanklich schon 2 Ziele weiter. Das macht ihn so extrem stark, weil er sich mental keine Grenzen setzt.»

Diese Aussage bestätigte Ehammer dann auch indirekt: «8500 Punkte sind durchaus machbar. Ich sehe sogar noch mehr. Aber das bin ich, ich setze mir persönlich immer sehr, sehr hohe Ziele.»

Ich habe mir abgewöhnt, ihn bremsen zu wollen oder den Mahnfinger zu heben. Er liebt den Wettkampf und ist wie ein Rennpferd.
Autor: René Wyler Co-Trainer von Simon Ehammer

Es sind Ziele, die ihn in den nächsten Jahren bis zur magischen 9000-Punkte-Marke führen sollen. Das weiss auch Wyler ganz genau. «Ich habe mir abgewöhnt, ihn bremsen zu wollen oder den Mahnfinger zu heben. Er liebt den Wettkampf und ist wie ein Rennpferd», sagt der Geschäftsführer von Appenzellerland Sport und fügt an: «Simon ist der Chef und gibt uns die Ziele vor. Und wir sagen dann, was er machen muss, um diese Ziele zu erreichen.»

Zehnkampf und Weitsprung an Olympia 2024?

Für das Team ist auch klar, wo der Hebel angesetzt werden muss: bei den Wurfdisziplinen. Denn im Weitsprung beispielsweise gehört der 22-Jährige bereits zur Weltspitze. So hätten die 8,30 m an den Olympischen Spielen in Tokio für die Bronzemedaille gereicht. Wird Ehammer bald nur noch voll auf die Karte Weitsprung setzen?

Die Antwort fällt deutlich aus: «Die Saisonplanung ist immer auf den Zehnkampf ausgerichtet. Ich mache keinen Weitsprung, wenn ich im Zehnkampf nicht voll performen kann.» Ziel sei es aber durchaus, in Zukunft in beiden Disziplinen an den Start zu gehen.

So möchte er an Olympia 2024 in Paris im Zehnkampf und im Einzel-Weitsprung teilnehmen, sofern es der Wettkampfplan zulässt. Denn für Ehammer ist klar: «Der Zehnkampf wird immer an 1. Stelle stehen.»

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Zehnkampf oder Weitsprung an Olympia? – «Beides»
Aus Sportpanorama vom 15.05.2022.
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SRF zwei, Sportpanorama, 15.05.2022, 18:00 Uhr;

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