Roger Federer hat das geschafft, was in den letzten Wochen keinem Spieler mehr gelungen war: Er hat Novak Djokovic die erste Niederlage nach 23 Siegen in Serie zugefügt und der eindrücklichen Erfolgsserie des Serben damit ein Ende gesetzt.
Damit hat Federer das Halbfinal-Ticket bereits in der Tasche. Zum Abschluss der Round-Robin-Phase trifft er am Donnerstag auf den Japaner Kei Nishikori (ATP 8).
Ein «schöner Sieg» für Federer
«Das war ein schöner Sieg, der mir viel Zuversicht für den weiteren Turnierverlauf und die nächste Saison gibt», freute sich Federer. Er fügte aber auch an, dass Djokovic trotz dieser Niederlage weiterhin der Favorit auf den Sieg in London sei.
Diese Serien stoppte Federer:
- Djokovic war seit Mitte August und der Final-Niederlage gegen Federer in Cincinnati ungeschlagen. Seither hatte er 23 Siege aneinander gereiht.
- In der Halle war Djokovic seit über 2 Jahren ungeschlagen, er gewann 38 Partien in Folge.
- Für Djokovic ist es die erste Niederlage bei den ATP Finals seit 2011. Seither gewann er 16 Partien und drei Titel in Folge.
Starker Aufschlag - schwacher Djokovic
Gegen Djokovic konnte sich Federer bis auf ganz wenige Ausnahmen auf seinen Aufschlag verlassen. Im 1. Satz musste er nur ganz zu Beginn eine Breakchance abwehren und blieb sonst bei eigenem Service unangetastet. Mit einem herrlichen Halbvolley nutzte Federer beim Stand von 6:5 seinen 2. Satzball.
Djokovic war fortan ziemlich von der Rolle. Von der Souveränität der letzten Wochen keine Spur mehr. Zwar konnte er ein erstes Break von Federer noch kontern, musste seinen Aufschlag wenig später aber erneut abgeben. Federer liess sich nicht zweimal bitten, schaltete noch einmal einen Gang höher und verwertete schliesslich seinen 2. Matchball.
Meine erste Partie hätte nicht besser laufen können, meine zweite kaum schlechter.
Federer fand eine gute Mischung zwischen aggressivem Spiel und Geduld. Er verbuchte erwartungsgemäss mehr direkte Gewinnschläge (19 zu 12), beging aber erstaunlicherweise auch weniger unerzwungene Fehler (19 gegenüber 22). Djokovic erwischte nicht seinen besten Tag und zeigte sich vor allem auf der Vorhandseite verwundbarer als üblich.
«Meine erste Partie hätte nicht besser laufen können, meine zweite kaum schlechter. Zum Glück habe ich immer noch die Chance, mich zu qualifizieren», sagte Djokovic kurz nach der raren Niederlage.
Mit dem Erfolg geht Federer in den direkten Begegnungen wieder 22:21 in Führung, nachdem er vier der letzten fünf Duelle verloren hatte. Es war dennoch bereits sein dritter Sieg in diesem Jahr gegen Djokovic, der überhaupt nur sechs Mal verlor.
ATP Finals: Round Robin. Gruppe Stan Smith
3. Spieltag | Resultat |
Roger Federer (Sz/3) - Kei Nishikori (Jap/8) | 7:5, 4:6, 6:4 |
Novak Djokovic (Ser/1) - Tomas Berdych (Tsch/6) | 6:3, 7:5 |
Rangliste | Spiele / Siege / Sätze |
1. Federer | 3 / 3 / 6:1 |
2. Djokovic | 3 / 2 / 4:2 |
3. Nishikori | 3 / 1 / 3:5 |
4. Berdych | 3 / 0 / 1:6 |
Sendebezug: sportlive, SRF info, 17.11.15, 21 Uhr.