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Gran Canaria: «Täglich kommen mehr Flüchtlinge hier an»
Aus News Plus vom 02.02.2021.
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Neue Studie der Uni Genf Ansteckungsherd Schule? Was wir wissen – und was nicht

Laut einer neuen Studie stecken sich Schulkinder ähnlich häufig mit dem Coronavirus an wie Erwachsene. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Worum geht es? «Kinder verbreiten das Virus doch», titelt der «Tages-Anzeiger» in seiner heutigen Ausgabe. Es ist das neueste Kapitel in einer schier endlosen Geschichte: Seit bald einem Jahr steht die Frage im Raum, ob Kinder zu den Treibern der Pandemie gehören – und ob die Schulen geschlossen werden müssten, um die Zahl der Ansteckungen nachhaltig zu reduzieren. Während andere europäische Länder Schulkinder in den Fernunterricht geschickt haben, gilt dieser Schritt in der Schweiz als Ultima Ratio.

Was sind die Erkenntnisse der Studie? Dem Artikel liegt eine neue Studie der Universität Genf zugrunde. Sie kommt zum Schluss, dass sich Kinder ab dem Schulalter genauso gut mit dem Coronavirus anstecken können wie Erwachsene – bei ihnen verläuft eine Infektion aber viel öfter ohne Symptome. Die Ausnahme sind Kinder bis fünf Jahre, die deutlich weniger infiziert sind. Für SRF-Wissenschaftsredaktor Daniel Theis bleibt die grosse Frage aber: Steckt sich jemand nur an, oder verbreitet er oder sie das Virus auch weiter?

Ähnlich viele Ansteckungen wie bei Erwachsenen

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Laut einer Hochrechnung, die auf einer Studie aus dem Kanton Genf basiert, haben sich bisher 1.5 Millionen Menschen in der Schweiz mit dem Coronavirus infiziert. Dies sind 16 Prozent der Bevölkerung.

Bei Kindern und Jugendlichen gibt es aber laut der aktuellen Studie der Universität Genf grosse Unterschiede: Kleinkinder bis 5 Jahre waren demnach deutlich weniger infiziert. Bei den 18- bis 35-Jährigen waren es gut 25 Prozent. Nur leicht geringere Werte weisen die 6- bis 18-Jährigen sowie die 35- bis 65-Jährigen auf.

«Das zeigt, dass die Kinder eine Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen», sagte Antoine Flahault, Direktor des Institute of Global Health an der Universität Genf gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

Für ihre Studie haben die Forscher zwischen Mitte November und Mitte Dezember rund 4000 Menschen aus allen Altersgruppen im Kanton Genf Blut abgenommen und dieses auf Antikörper gegen das Coronavirus untersucht.

Wie stark verbreiten infizierte Kinder das Virus? Diese Frage ist laut Theis noch immer nicht abschliessend geklärt. Viele Mediziner und Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kinder weniger ansteckend sind, weil sie in der Regel auch weniger Symptome haben. «Dass Kinder keine Rolle bei der Verbreitung spielen, ist wiederum auch unwahrscheinlich. Die Annahme ist aber im Moment, dass sie weniger ansteckend sind als Erwachsene», sagt Theis.

Was sagen andere Studien? Eine Untersuchung im Kanton Zürich hat mit Daten von Anfang November gezeigt, dass sich an Schulen vergleichsweise wenige Kinder anstecken. Demnach soll es bis zum damaligen Zeitpunkt kaum Häufungen von Infektionen in Schulklassen gegeben haben. «Die Situation ist aber sehr dynamisch. Wie es sich mit den neuen Virusvarianten verhält, ist noch nicht klar», sagt der Wissenschaftsredaktor. Klar ist aber: Erste Häufungen an Schulen bereiten Fachleuten Sorge.

Welche Schutzmassnahmen gibt es an Schulen? Die Schulen verstärken ihre Schutzkonzepte derzeit mit Massentests, zum Teil gibt es auch für jüngere Kinder eine Maskenpflicht. Für Theis sind Schulen nun auch stärker im Fokus, weil sie einer der wenigen verbliebenen Treffpunkte sind. «Damit können sie anteilsmässig auch mehr zu den Ansteckungen beitragen.» Zudem gehe es darum, die Ausbreitung der mutierten Virusvarianten mit neuen Konzepten zu verlangsamen. «Denn es gibt einen breiten Konsens, dass die Schulen so lange wie möglich offen bleiben sollen.»

Rendez-vous vom 02.02.2021, 12:30 Uhr;

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